Neue Universitäts- und Landesbibliothek eröffnet
Die Universitäts- und Landesbibliothek an der Universität Innsbruck verzeichnet rund 25.000 aktive BenutzerInnen und ist mit 9 Standorten, einem Gesamtbestand von über 3,5 Millionen Bänden, zahlreichen Zeitschriften sowie ihren wertvollen Sondersammlungen die drittgrößte Bibliothek Österreichs. Kernelement des vom Tiroler Architektenteam S 14 Eck, Reiter und Rossmann realisierten Erweiterungsprojekts der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) ist eine Platte, die als neuer Zugang die Universität zur Stadt hin öffnet. „Der Neubau punktet außerdem durch mehr Licht, Transparenz und Benutzerorientierung sowie durch zwei Kunstprojekte der KünstlerInnen Georgia Creimer und Clegg & Guttmann, die explizit für diese Architektur geschaffen wurden “, sagt DI Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer der BIG.
„Das Projekt integriert den bestehenden Altbau und zeichnet sich sowohl durch städtebauliche und architektonische als auch durch funktionale Qualitäten aus“, zeigt sich Arnold Klotz, Vizerektor für Infrastruktur begeistert. Knapp zwei Jahre Bauzeit sei für ein so hochkomplexes Vorhaben ein angemessener Zeitraum, sagte Klotz bei der Eröffnung und bedankte sich bei allen an der Realisierung beteiligten Partnern, insbesondere bei der Bundesimmobiliengesellschaft sowie bei allen Universitätsangehörigen und Studierenden, die von den Baumaßnahmen und den damit verbundenen Einschränkungen und Störungen betroffen waren. Besonderer Dank gebühre außerdem Altrektor Manfried Gantner und den finanziellen Unterstützern des Projektes, dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, dem Land Tirol sowie der Stadt Innsbruck, ergänzte Rektor Karlheinz Töchterle, der sich wünscht, dass möglichst viele Interessierte das breite Angebot des neuen, offenen Standortes bestmöglich nutzen. „Bibliotheken sind die Schatzkammern von Universitäten. Man kann ihre Schätze heben und sich daran bereichern, ohne dass jene ärmer werden“, so Töchterle.
Bessere Infrastruktur, mehr Service
Bibliotheksdirektor Martin Wieser, der in seiner Funktion als ehemaliger Vizerektor für Infrastruktur maßgeblich zur Projektentwicklung beigetragen hat, ist mit dem Ergebnis der Bibliothekserweiterung ebenfalls zufrieden. „Durch den mit 4000 m2 sehr großzügigen Freihandbereich erfährt die Bibliothek eine ganz wesentliche qualitative und quantitative Bereicherung. Wir bieten unseren NutzerInnen rund 300 Lese- und Arbeitsplätze mit hervorragender Infrastruktur wie beispielsweise WLAN an“, schildert Wieser. Die neue Freihandfläche ist darüber hinaus durch einen Durchgang und eine Buchförderanlage an das Magazin der Hauptbibliothek angebunden. Hand in Hand mit dem Neubau geht die Einführung eines neuen, unbürokratischen Ausleihsystems sowie verlängerter Öffnungszeiten. – Während des Semesters kann der neue Freihandbereich von Montag bis Freitag von 8 bis 24 Uhr, samstags von 8 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 18 Uhr genutzt werden. – „Dank der baulichen und infrastrukturellen Voraussetzungen können die BenutzerInnen während der Öffnungszeiten fast durchgehend Bücher ausleihen“, erläutert Wieser. Nutzen können die Universitäts- und Landesbibliothek übrigens nicht nur Angehörige der Innsbrucker Hochschulen. „Die Universitäts- und Landesbibliothek ist für das Land Tirol von großer Bedeutung, denn sie steht nicht nur Studierenden, sondern der gesamten Bevölkerung offen “, erklärte Landesrat Bernhard Tilg anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeiten. Da die Bibliothek einen wichtigen Beitrag für das Kultur- und Wissenschaftsland Tirol leiste, habe das Land Tirol den Neubau mit 3 Millionen Euro unterstützt, so Tilg weiter. Auch Bürgermeisterin Hilde Zache drückte ihre Freude darüber aus, dass „mit der neuen Universitäts- und Landesbibliothek Tirol der Universitätsstandort Innsbruck abermals aufgewertet werden konnte und eine weitere Öffnung des "Elfenbeinturms Universität" eingeleitet wurde.“
Rahmenprogramm zur Eröffnung
Gefeiert wurde die Eröffnung der neuen Bibliothek am 30. Oktober mit einem offiziellen Festakt unter Anwesenheit zahlreicher prominenter VertreterInnen aus Universität, Politik und Gesellschaft. – Im Sinne der Barrierefreiheit wurden alle Reden im Rahmen des Festaktes in die Gebärdensprache übersetzt. – Das anschließende Rahmenprogramm bot verschiedenste Führungen durch die Bibliothek. Einen Höhepunkt bildete die Lesung von Christoph Ransmayr zum BIG Art Projekt ON STONES von Georgia Creimer.
Erster Teil de Großbauvorhabens abgeschlossen
Mit der Schaffung von neuem Raum für den Hauptstandort der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol ist der erste Teil des Großbauvorhabens der Bundesimmobiliengesellschaft am Uni-Standort Innrain abgeschlossen. Parallel dazu führt die BIG im Bereich des Bruno-Sander-Hauses sowie des GeiWi-Turms umfangreiche Restrukturierungs- und Brandschutzmaßnahmen durch. Die Baumaßnahmen im GeiWi-Turm sollen im Frühjahr 2010 abgeschlossen sein. Zum Jahreswechsel beginnt der letzte Bauabschnitt: Die Sanierung der Hauptbibliothek Innrain 50. Fertigstellungstermin ist plangemäß Ende Juni 2010.