Filmemacherin Jill Godmilow zu Gast am Institut für Amerikastudien
Die bereits Oscar-nominierte Jill Godmilow sprach zu Studierenden des von Sonja Bahn geleiteten Projektseminars „Documentary Film: Visions of Reality?“ sowie zu einer Anzahl Interessierter, zu denen auch der Tiroler Filmemacher Daniel Pöhacker gehörte. Godmilow, die vor kurzem beim Internationalen Film Festival Innsbruck ihren Film FAR FROM POLAND vorgestellt hat, arbeitet seit mehr als 20 Jahren als unabhängige Filmemacherin und hat vor allem im Non-Fiction-Bereich einen ausgezeichneten Ruf als provokant-kreative Erneuerin des Dokumentarfilm-Genres.
Unter reger Beteiligung der Studierenden diskutierte die Filmemacherin, die seit 1992 an der University of Notre Dame, USA, sowohl filmtheoretische als auch produktionstechnische Kurse unterrichtet, klassische Dokumentarfilme und ihre Codes, um sich dann ganz den ihrer Ansicht nach potentiell subversiven „Anti-Dokumentarfilmen“ etwa von Luis Bunuel, Georges Franju oder Bruce Conner zu widmen. Dabei betonte Prof. Godmilow, wie wichtig es gerade für Filmemacher sei, sich „der Realität“ nicht naiv zu nähern, nicht einfach nur zu zeigen und so auf die Analyse des Vorgefundenen zu verzichten.
Noch weit über die anberaumte Zeit hinaus stand die Filmemacherin dann den Studierenden und dem restlichen Publikum zur Verfügung, um Auskunft über ihren eigenen Werdegang, über die Verbindung von akademischer Theorie und filmischer Praxis sowie über eigene Projekte zu geben. Nach der Zusammenarbeit des Projektseminars mit dem Internationalen Film Festival Innsbruck bei der Organisation einer Podiumsdiskussion über den aktuellen Dokumentarfilm waren der Besuch und der Workshop von Jill Godmilow nun der zweite Höhepunkt des Semesters.