Europäische Sicherheitspolitik hautnah erleben
„Bisher haben wir in der Politikwissenschaft-Lehre nur Einzelaspekte von Sicherheit kennen lernen können – wir sind fasziniert von der sicherheitspolitischen Vielfalt, die wir hier in Brüssel erleben“, freuen sich Alexandra Klausner und Sebastian Reinhart, Tutoren an der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik, die die Fahrt begleiteten. Tatsächlich ist es Professor Siedschlag und dem Koordinator der Reise, Robert Jindra (Diplomand an der Stiftungsprofessur) gelungen, die Umfassendheit europäischer Sicherheitspolitik im Brüsseler Besuchsprogramm gut abzubilden: Briefings und Diskussionen gab es bei NATO, der EU, dem German Marshall Fund und dem Balkan-Stabilitätspakt.
Botschafter Dr. Cede begrüßt persönlich
Am Freitag wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienreise von Botschafter Dr. Franz Cede im NATO- Hauptquartier persönlich begrüßt. Briefings erhielt die Gruppe von Botschafter Cede selbst, von Herrn Michael Rühle, International Staff, Head of Policy Planning & Speechwriting Section, und von General Jilke, dem höchsten militärischen Vertreter Österreichs bei der NATO im Rahmen des Programmes „Partnerschaft für den Frieden“. Beim anschließenden Empfang in der Ständigen Vertretung Österreichs bei der NATO hatte die Gruppe die Gelegenheit, auch mit anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die verschiedensten Themen zu diskutieren. Am Nachmittag folgten Briefings in der Ständigen Vertretung Österreichs bei der Europäischen Union. Begrüßt und durch das Programm geleitet wurden die Teilnehmer der Studienreise von Herrn Mag. Philipp Agathonos, Zweiter Botschaftssekretär, mit Spezialgebiet ziviles Krisenmanagement und Konfliktverhütung und Österreichische Vertretung im Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee. Im Anschluss referierte Botschafter Dr. Franz Josef Kuglitsch, Österreichs Vertreter im Politischen und Sicherheitspolitischen Komitee der EU, über die Entwicklung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und über das internationale Krisenmanagement der EU. Dr. Alison Weston, vom Generalsekretariat des Rats, Direktion ziviles Krisenmanagement, hielt einen überaus interessanten Impulsvortrag auf diesem wichtigen Gebiet; denn im Zuge der Debatten über – im gesamteuropäischen Maßstab gesehen – Randthemen wie den Eurofighter wird der EU oft ein Militarisierungsimpuls unterstellt, der ihren Zielsetzungen des umfassenden Krisenmanagement nicht gerecht wird.
EU als zivil-militärischer Krisenmanager
„Die EU ist in ihrem Außenhandeln keine Militärmacht, sondern eine zivil-militärische Macht. Sie hat schon seit dem Jahr 2000 ein eigenes Programm zur Entwicklung und Verbesserung ihrer zivilen Krisenmanagementfähigkeiten, z.B. auf den Gebieten Polizei und Zivilschutz“, erläutert Anja Opitz, M.A., die als wissenschaftliche Assistentin der Stiftungsprofessur die Studienreise fachlich begleitete.
Am Freitag Abend folgte ein Empfang in der Residenz von Botschafter Kuglitsch. Das Wochenende stand zur freien Verfügung und so wurde die Zeit genutzt, um Brüssel ausgiebig zu besichtigen. Am Montag wurde das Programm abgerundet durch einen Vortrag und Diskussion im German Marshall Fund. Im Anschluss folgte noch ein Impulsvortrag von Dr. Gregor W. Kössler, Kabinettschef von Dr. Erhard Busek über die Arbeit des Balkan Stabilitätspaktes.
LFU Innsbruck in Brüssel positioniert
„Dank der Stiftungsprofessur der Republik Österreich ist Innsbruck zu einem klar markierten Punkt auf der europäischen Landkarte in Sachen sicherheitspolitsicher Forschung und Lehre geworden. Dies hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Universität Innsbruck bis in die ‚europäische Hauptstadt’ ausstrahlt“, lässt sich Botschafter Dr. Cede folgend die einhellige Meinung der vom sehr guten Wissens- und Ausbildungsstand der Studierenden um Professor Siedschlag beeindrucken Gastgeber und besuchten Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen der Brüsseler sicherheitspolitischen Institutionen zusammenfassen.