Iranische Wissenschaftler zu Besuch an der LFU Innsbruck
Organisatorischer Rahmen war die Kooperation der LFU mit dem Imam Khomeini Education and Research Institute in Qom. Auf dem Programm standen unter anderem Treffen mit den Verantwortlichen für Internationale Beziehungen an der LFU Innsbruck, Dr. Schennach und Reg.-Rat Aichner, dem Dekan der Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Jozef Niewiadomski, sowie eine Begegnung mit dem Generalvikar der Diözese Innsbruck, Mag. Jakob Bürgler.
Wissenschaftlicher Höhepunkt war ein gemeinsamer Workshop zum Thema „Gottesbeweise“ in der Islamischen und Westlichen Philosophie an der Theologischen Fakultät. Ziel war ein Vergleich der religionsphilosophischen Traditionen. Interessant war, dass trotz der verschiedenen Zugangsweise gewisse Grundüberzeugungen gemeinsam sind. Manche historische Zusammenhänge zwischen islamischer und christlicher Philosophie konnte ebenso beleuchtet werden, wie gemeinsame systematische Fragen: Welche Bedeutung spielen z.B. die Ergebnisse der modernen Kosmologie für die Gottesfrage?
Der Erfolg der Veranstaltung hat auch zur Planung des nächsten gemeinsamen Workshops in Qom geführt: Es wird um den Begriff der „Seele“ und ihrem Verständnis in verschiedenen natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen unter Berücksichtigung der verschiedenen Religionen gehen.
Ein wichtiges Motiv für diesen Besuch, wie für die gesamten Kooperation, ist es, die Chancen der Wissenschaft wahrzunehmen, in Zeiten zunehmender Konfrontationsgefahr tragfähige Brücken des Dialogs zu bauen und Missverständnisse sowie Vorurteile abzubauen. Das Gemeinsame in den philosophischen Wurzeln von Islamischer und Westlicher Kultur ist wesentlich größer und stärker als das Trennende. So war die Erkenntnis, dass es sich einfach lohnt, einen unvoreingenommenen Blick auf den Islam zu werfen und mit Moslems ins Gespräch zu kommen, ein wichtiges Ergebnis der Gespräche. Dabei wurden Vorurteile relativiert, Zerrbilder als solche erkannt und die Chance des Dialogs auch für die eigene Kultur wahr genommen.