Internationale Experten diskutierten über Theologische Methodenlehre
Der Koordinator des Forschungsschwerpunktes, Prof. Dr. Roman A. Siebenrock, und der Koordinator der Forschungsgruppe „Dramatische Theologie“, Dr. Nikolaus Wandinger, haben namhafte Wissenschaftler aus den USA und Canada an die theologische Fakultät eingeladen, um einschlägige Fragen des Schwerpunktes auf dem Hintergrund der theologischen Methodenlehre des kanadischen Philosophen und Theologen Bernard Lonergan SJ (1904-1984) zu diskutieren. Lonergans Anliegen war es, die Theologie und Philosophie in ihrem methodischen Vorgehen im Rahmen einer allgemeinen Wissenschaftsmethodik zu verorten.
Ein Ansatz, der – auch nach der Auffassung von Kardinal Karl Lehmann – viel zu wenig beachtet worden ist, obwohl dieser Ansatz für eine forschungsgeleitete Fakultät ein großer Gewinn werden kann.
Wandinger und Siebenrock hatten die Kontakte in die USA und Kanada im letzten Juni am Boston-College während des 33. jährlichen Lonergan-Workshops geknüpft. Sie hatten auch in Kooperation mit der Akademie der Diözese Mainz, dem Erbacher Hof, und dessen Studienleiter, Dr. Stephan Loos, den 3. Internationalen Lonergan-Workshop, mitgeplant, der unmittelbar vor den Gesprächen in Innsbruck stattfand.
Der langjährige Leiter der Lonergan-Worshops, Prof. Dr. Frederick Lawrence, ist der Einladung nach Innsbruck ebenso gefolgt, wie die Professoren Robert Doran, Gilles Mongeau, und William A. Matthew. Diskutiert wurden Fragen des Zusammenhangs der Kulturtheorie René Girards und der dramatischen Theologie Raymund Schwagers SJ mit Lonergans methodischen Überlegungen. Von Gilles Mongeau und Prof. em. Otto Muck SJ wurden wichtige Fragen einer philosophischen Grundlegung der Theologie diskutiert. Prof. Lawrence stellte die amerikanische Diskussion zur politischen Theologie vor. Schließlich griff Prof. Doran mit einem spekulativen Ansatz zur Grundlegung der Systematischen Theologie von der Trinitätslehre her ein Thema auf, dessen Bedeutung er nicht nur für die Theologie herauszustellen wusste.
Der Austausch war für alle Beteiligten so wertvoll, dass eine weitere Zusammenarbeit ins Auge gefasst worden ist. Auch für Studierende gibt es seit letztem Jahr eine eigene Lonergan Konferenz.