Internationales Expertenaufgebot an der LFU Innsbruck

Hochkarätige Expertenvorträge zu geologischen und bautechnischen Aspekten des Brenner Basistunnels lockten rund 400 interessierte Besucher aus dem In- und Ausland zum Internationalen Symposium „Brenner Basistunnel und Zulaufstrecken“ an die LFU. Erstmals wurde technisches und geologisches Know-how rund um das weltweit anspruchsvollste Tunnelprojekt in derart geballter Form präsentiert.
Prof. Schneider, Rektor Gantner, und Prof. Brandner bei der Eröffnung des BBT Symposi …
Prof. Schneider, Rektor Gantner, und Prof. Brandner bei der Eröffnung des BBT Symposiums

Mit einer Länge von 55 km und seiner außergewöhnlichen Lage zählt der Brenner Basistunnel zu den anspruchsvollsten Eisenbahnvorhaben der Welt. Er ist das Kernelement der Eisenbahnachse München-Verona und für die Region eine langfristige und umweltschonende Alternative zum Straßengüterverkehr. Entsprechend groß war am 1. März der Ansturm auf das Symposium und in den Hörsälen der Fakultät für Bauingenieurwissenschaften. Insbesondere da erstmals Experten aus allen an der Umsetzung des Brennerbasistunnels beteiligten Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Institutionen zu Wort kamen. Den Auftakt zur Veranstaltung bildete die Begrüßung der Teilnehmer durch Rektor Manfried Gantner. Der Vormittag war der Vorstellung des Brenner-Basistunnel-Projekts gewidmet, wobei mögliche Baumethoden eingehend diskutiert wurden. Am  Nachmittag wurden die bereits laufenden Bauarbeiten an der Unterinntaltrasse präsentiert: Österreichische Lösungsvorschläge für schwierigste geotechnische Probleme an der Unterinntaltrasse zählten zu den zentralen Themen des Nachmittagsprogramms.

 

LFU als tragende Säule des BBT-Projekts

Dass gerade die Universität Innsbruck als Organisatorin und Tagungsort dieser Spitzenveranstaltung fungiert, liegt nahe. Immerhin steht und fällt die Umsetzung des Brenner Basistunnels mit den Forschungsergebnissen des Instituts für Geologie und Paläontologie und dem bautechnischen Know-how der LFU Innsbruck. Prof. Eckart Schneider (Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften, Arbeitsbereich Baubetrieb und Bauwirtschaft), das Institut für Eisenbahnwesen und Öffentlichen Verkehr sowie das Institut für Baustofflehre wirken maßgeblich an der Realisierung des Brenner Basistunnels mit. Prof. Rainer Brandner (Institut für Geologie und Paläontologie) spielt eine entscheidende Rolle bei der geologischen Erkundung.

 

Geologisches Tiefenprofil: Unverzichtbares Know-how der Innsbrucker Forscher

Seit 1999 werden in Zusammenarbeit mit den Geologen der LFU Innsbruck Kartierungen, Bohrungen und Laborversuche unternommen. Ihre Ergebnisse sind unverzichtbar für die Umsetzung des gigantischen Infrastrukturprojekts Brenner Basistunnel. So erstellte das Institut für Geologie und Paläontologie der LFU Innsbruck unter anderem ein geologisches Tiefenprofil für die geplante Trasse des Brenner Basistunnels. In der Posterbeilage zum Symposium wird dieses gemeinsam mit dem hydrogeologischen Längsprofil der SEA Consulting Torino erstmals in dieser Form publiziert.

 

Prominent besuchter Abendempfang  im Hotel Hilton

Beim Ausklang des Symposiums im Innsbrucker Hotel Hilton gaben sich Politiker und Entscheidungsträger ein Stelldichein. Der Rektor der LFU Innsbruck Manfried Gantner, Tirols Landeshauptmann Herwig Van Staa, der Südtiroler Landesrat Florian Mussner sowie Innsbrucks Vizebürgermeister Christoph Platzgummer   nahmen am Abendempfang teil. Die wichtigsten Gesprächsthemen waren einmal mehr technische, aber auch politische Aspekte des Brenner Basistunnels.

 

Am zweiten Tag des Symposiums konnten sich die Teilnehmer selbst von den Baufortschritten an der Unterinntaltrasse überzeugen. In den mehrfach überbuchten Exkursionen - aus Sicherheitsgründen musste die Teilnehmerzahl begrenzt werden - konnte man sich von den Schwierigkeiten der Aufgabenstellung vor Ort überzeugen und die „europäische Dimension“ dieser geotechnischen Meisterleistungen „erleben“!