Ukrainische Studenten besuchten Fakultät für Bildungswissenschaften
Beide sind Studierende der staatlichen Pädagogischen Universität „Ivan Franko“ in Drohobytsch bei Lemberg (Ostgalizien). Die Ukrainer, die zu Hause Pädagogik sowie das Lehramtsstudium der Germanistik und Anglistik studieren, beeindruckten durch nahezu perfekte Deutsch-Kenntnisse und eine breite literarische Bildung. Schon in der Mittelschule gibt es ein Fach „Weltliteratur“, in dem bedeutende Schriftsteller aus allen Ländern der Welt gelesen werden.
Im Auftrag des Dekans Ihrer Heimatfakultät beschäftigten sie sich vor ihrer Abreise nach Österreich auch mit den am Institut für Erziehungswissenschaften in Innsbruck (Prof. Dr. Aigner) beforschten Fragen der Vater-Kind-Beziehung und mit dem Problem der immer seltener werdenden Männer im Lehr- und Erzieherberuf, das in der Ukraine noch drastischer ist als in Mitteleuropa, worüber sie in einer Forschungssitzung auch referierten. Die beiden Studenten wurden von Fakultätsstudienleiter Prof. Dr. Josef Aigner und von Prof. Dr. Peter Stöger betreut, lernten aber auch Innsbrucker Studierende sowie „Land und Leute“ kennen und besuchten die Pädagogische Hochschule „Edith Stein“ an ihren Standorten Innsbruck und Stams.
Während des Aufenthaltes nahmen die ukrainischen Studenten an diversen Lehrveranstaltungen (Psychosoziale Arbeit, Behindertenpädagogik, Medienpädagogik und Pädagogische Anthropologie) teil. Der Austausch erfolgte in vortrefflicher Zusammenarbeit mit dem Büro für Auslandsbeziehungen. Reich an Erfahrungen und Eindrücken haben die Studenten, die uns Mittel-Osteuropa und damit nicht zuletzt auch ein Stückchen der Alten österreichischen Monarchie näher gebracht haben, Innsbruck wieder verlassen.
Die Universität Drohbytsch bei Lemberg in der Ukraine ist eine rein erziehungswissenschaftliche Universität mit etwa 9000 Studierenden. Dort werden LehrerInnen und Sozialpädagogen in enger Zusammenarbeit der Institute und Fakultäten ausgebildet. Neben den Lehramtsfächern nehmen dabei Psychologie und die Sensibilisierung für schwierige SchülerInnen einen breiten Raum ein. Auch die deutsche Philologie ist von großer Bedeutung, in der Schule ab der 5. Klasse Gymnasium sogar Pflichtfach.
Bereits bei einem früheren Besuch des Rektors und Dekans der Philologischen Fakultät der Universität Drohobytsch wurde eine Gegeneinladung für Prof. Aigner und Prof. Stöger zu einem Besuch und zu Vorlesungen an die dortige Universität ausgesprochen, die diese gerne annehmen werden.