Österreichisch-spanisches Symposion in Alcalá de Henares zum Jahr 1938

Gemeinsam mit der Universität Alcalá und dem Österreichischen Historischen Institut Madrid organisierte das Institut für Zeitgeschichte ein dreitägiges Symposion in Spanien, auf dem 15 Experten und junge Forscher vor einem breiten Publikum die historischen Entwicklungen im Jahr 1938 in beiden Ländern analysierten.
v.l.: Mag. Leichtfried (Madrid), Doz. Schmidl (Wien), Prof. Ortiz (Alcalá), Prof. Cas …
v.l.: Mag. Leichtfried (Madrid), Doz. Schmidl (Wien), Prof. Ortiz (Alcalá), Prof. Casanova (Zaragoza), Prof. Eisterer (Innsbruck), Dr. Rudolf (Madrid), Prof. Krones (Wien), Prof. Pichler (Alcalá).

Die Geschichte Spaniens und Österreichs ist in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert durch einen asynchronen Parallelismus gekennzeichnet. Beide Nationen hatten ein großes Reich verloren (1898 Spanien, 1918 Österreich), beide Gesellschaften litten unter einer Identitätskrise („die beiden Spanien“, Deutsch-Österreicher in einem „Staat, den keiner wollte“), in beiden Staaten setzten sich autoritäre Systeme durch (Primo de Rivera, Dollfuß) und in beiden Ländern markiert das Jahr 1938 eine entscheidende Station auf dem Weg in die Katastrophe: Österreich wird dem Dritten Reich ‚angeschlossen’ und in Spanien finden die letzten blutigen Schlachten des Bürgerkrieges statt - wenige Monate später siegt General Franco.

 

Historiker, Militärwissenschafter, Linguisten und Exilforscher sind vom 1. – 3. Dezember den politischen und kulturellen Verbindungen zwischen den beiden Staaten und Gesellschaften sowie dem Einsatz österreichscher Spanienkämpfer („Interbrigadisten“) nachgegangen und haben neue Forschungsfelder abgesteckt. Eine Publikation wird die Ergebnisse einem interessierten Publikum zugänglich machen.

(ip)