Von Fluss zu Fluss

Auch heuer sind wieder 240 Studierende aus dem Süden der USA sechs Wochen lang an der Universität Innsbruck zu Gast. Das Sommerstudienprogramm wird von der University of New Orleans (UNO) nun schon in der 34. Auflage organisiert und bildet eine der vielen, starken Säulen dieser sehr lebhaften Universitätspartnerschaft zwischen zwei Städten am Fluss.
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Am Samstag wurden die Studierenden der International Summer School im Congress Innsbruck offiziell begrüßt.

Das von der University of New Orleans (UNO) organisierte Studienprogramm gilt als das größte seiner Art, das von amerikanischen Universitäten durchgeführt wird: Jedes Jahr kommen etwa 250 Studierende aus den Südstaaten nach Innsbruck, um hier an der „International Summer School" teilzunehmen, entsprechende Lehrveranstaltungen zu besuchen und Land und Leute kennenzulernen. Für viele ist dieser Besuch der erste in Europa, daher geht es dabei vor allem darum, den amerikanischen Studierenden Europa und seine Kultur näher zu bringen. Neben den Kursen an der Universität stehen auch Exkursionen in Tirol und im benachbarten Ausland auf dem Programm. Den Innsbrucker Studierenden bietet die UNO Summer School immer ein besonderes Zuckerl: Die heimischen Studentinnen und Studenten können an allen Lehrveranstaltungen kostenlos teilnehmen und dafür Credit Points für ihr Studium erwerben.

Gute Freunde seit über 30 Jahren

Mit der UNO Summer School wurde vor über 30 Jahren der Grundstein für die Universitätspartnerschaft zwischen der Universität Innsbruck und der University of New Orleans gelegt. Inzwischen sind daraus auch eine Städtepartnerschaft und eine Partnerschaft zwischen dem US-Bundesstaat Louisiana und dem Land Tirol entstanden. Damit ist diese Partnerschaft eine der lebendigsten der Universität Innsbruck. Jährlich verbringen so viele Innsbrucker Studierende ein Studienjahr an der UNO wie an keiner anderen Universität der Welt. Ab Herbst werden 40 Innsbruckerinnen und Innsbrucker an den Mississippi übersiedeln. Weiters findet jeden Februar ein Kurzstudienprogramm (ASP) für ungefähr 30 Studierende der Uni Innsbruck an der UNO statt. Dieses bietet den Studenten die Möglichkeit, innerhalb eines Monats anrechenbare Kurse zu besuchen und Kultur und Lifestyle einer amerikanischen Stadt kennenzulernen. Heuer wurde das Programm bereits zum 25. Mal durchgeführt. Aber auch Studierende aus New Orleans zieht es länger nach Innsbruck. Alljährlich kommen zahlreiche Amerikanerinnen und Amerikaner an die Universität Innsbruck, um im Rahmen des „Academic Year Abroad (AYA)" ein Jahr lang hier zu studieren, Deutsch zu lernen und tiefer in die europäische Kultur einzudringen.

Breite wissenschaftliche Zusammenarbeit

Neben dem Austausch der Studierenden spielen auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit, der Austausch von Lehrenden und gemeinsame Buchprojekte eine wichtige Rolle. So kommen regelmäßig Gastlektorinnen und -lektoren aus New Orleans nach Innsbruck, und Innsbrucker unterrichten an der UNO. In den vergangenen Jahren ist eine Vielzahl gemeinsamer Bücher und Publikationen aus dieser Zusammenarbeit entstanden, und ein jährliches gemeinsames Wissenschaftssymposium bringt Forscherinnen und Forscher von beiden Seiten des Atlantiks zusammen. Diese Symposien werden immer wieder von anderen Fächern an den beiden Universitäten organisiert und unterstützen damit die Idee einer breiten Partnerschaft über die gesamte Universität hinweg. Eine interessante Zusammenarbeit könnte sich auch anbahnen, wenn es der UNO gelingt einen US-weiten Schwerpunkt für Katastrophenmanagement einzurichten. Hier böte sich ein guter Anknüpfungspunkt zum Innsbrucker alpS, das sich mit alpinem Naturgefahrenmanagement beschäftigt und für das derzeit ein Antrag für die Errichtung eines Exzellenzzentrum läuft.

„Keep swingin'!"

Nicht nur Fachleute wissen, dass New Orleans als die „Wiege des Jazz" gilt. Da ist es kein Zufall, dass Innsbruck schon seit einigen Jahren, immer im Sommer, das „New Orleans Festival Innsbruck" veranstaltet. Heuer werden sich bereits zum 11. Mal tolle Musiker aus Louisiana und Tirol die Hand reichen, um gemeinsam zu musizieren. Vom 24. bis zum 26. Juli wird auch diesmal wieder ein Hauch von „Big Easy" über den Innsbrucker Marktplatz wehen. Mit dabei die Big Band der Universität Innsbruck.

(us)