Argentinischer Wissenschaftsminister besuchte Universität Innsbruck

Wissenschaftsministerin Beatrix Karl und ihr argentinischer Amtskollege José Lino Barañao unterzeichneten vergangene Woche ein Memorandumof Understanding zur Intensivierung der österreichisch-argentinischen Forschungs- und Wissenschaftszusammenarbeit. Am Vorabend besuchte der argentinische Wissenschaftsminister die Uni Innsbruck.
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Minister Jose Lino Baranao, Ministerin Beatrix Karl und Rektor Karlheinz Töchterle bei der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding in Alpbach.

 

Im Rahmen der Alpbacher Technologiegespräche unterzeichneten vergangenen Mittwoch Wissenschafts- und Forschungsministerin Dr. Beatrix Karl und ihr argentinischer Amtskollege Dr. Jose Lino Baranao ein Memorandum of Understanding (MoU) über Wissenschaftlich-Technische Zusammenarbeit. „Damit schaffen wir eine fundierte Basis, um künftig im Bereich Wissenschaft und Forschung verstärkt zu kooperieren und die Zusammenarbeit weiter auszubauen. Das kommt sowohl den Wissenschafterinnen und Wissenschaftern als auch den Wissenschafts- und Forschungsstandorten Österreich und Argentinien zugute", ist Beatrix Karl überzeugt.

Bei dem nun unterzeichneten MoU handelt es sich um das erste Wissenschaftsabkommen Österreichs mit einem lateinamerikanischen Land und es soll vor allem der Intensivierung der Mobilität österreichischer sowie argentinischer Forscherinnen und Forscher im Rahmen bilateraler Forschungsprojekte dienen. Das Memorandum hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird auf österreichischer Seite vom Österreichischen Austauschdienst (OeAD GmbH) abgewickelt.

Basis für die vertiefte Kooperation sind die bereits bestehenden engen wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und Argentinien, die unter anderem durch neun aktive universitäre Abkommen, zahlreiche gemeinsame wissenschaftliche Publikationen und eine rege akademische Mobilität belegt werden.

Gemeinsame Forschungsinteressen

Am Vorabend der Technologiegespräche besuchte Minister Dr. Jose Lino Baranao gemeinsam mit einer Delegation bestehend aus dem argentinischen Botschafter in Wien, Eugenio Curia, der Direktorin für Internationale Beziehungen des argentinischen Wissenschaftsministeriums, Agueda Menvielle, und der Wirtschaftsreferentin der argentinischen Botschaft, Nélida Contreras de Ecker, die Universität Innsbruck, wo sie von Rektor Karlheinz Töchterle empfangen wurden. Im Vordergrund dieses Treffens stand der Ausbau der Wissenschaftskooperation zwischen Innsbruck und Argentinien. Bereits im Mai wurde ein Kooperationsabkommen zwischen der Universität Innsbruck und der Universidad Nacional de Tucumán unterzeichnet. Erste Studierende aus Innsbruck befinden sich bereits zu Studienzwecken in Tucumán. Auf Innsbrucker Seite wird das Kooperationsabkommen von Univ.-Prof. Dr. Martin Coy vom Institut für Geographie, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm, betreut.

 

Besonders interessant erscheint eine weitere Intensivierung der Wissenschaftskooperation Innsbruck-Tucumán in Anbetracht der gemeinsamen Forschungsinteressen zum Thema Gebirgsräume. Aus diesem Grund nahmen als Vertreter des alpS-Zentrums (Center for Climate Change Adaptation Technologies), Geschäftsführer Dr. Eric Veulliet sowie Univ.-Prof. Dr. Johann Stötter als derzeitiger wissenschaftlicher Leiter, an dem Treffen teil. Ein stärkeres Engagement in der Forschung zum Globalen Wandel und seinen ökologischen und sozioökonomischen Folgen im andinen Raum wurde als Ziel der wissenschaftlichen Zusammenarbeit herausgestrichen. In diesem Sinne soll ein erstes konkretes Forschungsprojektes zu Risiken und Chancen des Globalen Wandels in Nordwest-Argentinien durch die Zusammenarbeit von Geographen der Universität Innsbruck sowie des Instituto Superior de Estudios Sociales (ISES) an der Universität Tucumán und in Kooperation mit alpS die Mensch-Umwelt-Forschung im Kontext eines peripheren Gebirgsraumes vorangetrieben werden.

(ip)