Über das Schicksal von Kriegsblinden
Zwei Gebärdendolmetschernnen, Braille-Informationen und rollstuhlgerechter Zugang, verhalfen der Buchpräsentation letzten Donnerstag, unter anderem zu einem großen Andrang körperlich beeinträchtigter Menschen. In einem Hörsaal der LFU stellte Barbara Hoffmann ihre Studie „Kriegsblinde in Österreich 1914-34“ vor und widmete sich somit erstmals einem wichtigen und zugleich interessanten Thema. Was bedeutete Kriegsblindheit während und nach dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich, rechtlich, sozial, psychisch und physisch gesehen für die betroffenen Kriegsopfer?
Eine Diplomarbeit wird publiziert
„Ich finde es sehr erfreulich, dass eine Arbeit, die im Rahmen einer Diplomarbeit entstanden ist, ein solches Niveau erreicht, dass sie in die Reihe des Ludwig Bolzmann Instituts für Kriegsfolgen-Forschung aufgenommen werden kann. Es zeigt zum einen die Leistung der Autorin und zum anderen die Qualität der Betreuung durch die LFU Innsbruck.“, freute sich Prof. Ingo Schneider vom Institut für Geschichte und Ethnologie.
Das Ludwig Boltzmann Institut hat es sich zur Aufgabe gemacht, Auswirkungen von Kriegen im weitesten Sinne interdisziplinär zu erforschen: Dazu zählen staatliche, gesellschaftliche, ökonomische, soziale, humanitäre und kulturelle Folgen. Nun wurde ein weiteres Buch in die Reihe der Kriegsfolgen-Forschung aufgenommen: Es ist das Ergebnis einer sehr gut recherchierten und durchdachten Diplomarbeit der Dortmunderin Barbara Hoffmann. „Ohne die Betreuungsarbeit von Prof. Dietrich-Daum wäre es sicher nicht möglich gewesen, dass ich dieses Buch nun veröffentlichen kann“, bedankt sich die Autorin bei ihrer Betreuerin.
Von der „Medienfachfrau“ zur engagierten Autorin
Barbara Hoffmann absolvierte nach abgeschlossener Reifeprüfung in Dortmund, einen Lehrgang zur akademischen Medienfachfrau in Graz. An der LFU Innsbruck studierte sie Geschichte (Diplomstudium). 2003 verfasste Sie eine Diplomarbeit zum Thema „Kriegsblinde in Österreich 1914-34“, die nun als Buch veröffentlicht wurde und sogar als Hörbuch erschienen ist. Seit 2004 arbeitet Sie an einer Dissertation zum Thema „Blinde Menschen in der NS-Zeit“. Neben dieser wissenschaftlichen Tätigkeit ist Sie als Pressereferentin des Tiroler Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes (TBSV) angestellt und wohnt derzeit in Völs in Tirol.
Richard Payr, der Obmann des TBSV ist froh um seine engagierte Mitarbeiterin: „Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Buch, das in dieser Reihe erscheint, auch als Hörbuch für betroffene Menschen mit Unterstützung des Österreichischen Blinden- und Sehbehinderten-Verbandes erscheinen konnte. Barbara Hoffman ist eine begnadete Schriftstellerin.“
LFU setzt vermehrt auf Barrierefreiheit
An der LFU Innsbruck wird „Barrierefreies Studieren“ immer mehr zum Thema. Von Anfang an wurde bei der Entwicklung der neuen Homepage der Universität der Barrierefreiheit höchste Priorität eingeräumt. Die Forderungen sollen nun auch technisch bestens umgesetzt werden. Bei der Zusammenstellung des neuen Internet-Auftrittes wurden schon zu Beginn Vertreter aus unterschiedlichsten Bereichen der Universität, unter anderem auch die ÖH-Leitung miteingebunden. Hans-Peter Kramer, ÖH-Generalsekretär, hat sich dabei der Homepagegruppe angeschlossen und bei der Entwicklung die Interessen der Studierenden vertreten. Derzeit wird ein „Prototyp“ der neuen Homepage umgesetzt, der online getestet wird.