Hohe Auszeichnung - Rainer Blatt erhält Erwin-Schrödinger-Preis 2006
Prof. Rainer Blatt ist Vorstand des Instituts für Experimentalphysik der Universität Innsbruck und geschäftsführender Direktor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. In den vergangenen Jahren hat er mit zahlreichen Experimenten zur Realisierung eines Quantencomputers auf der Basis gespeicherter Ionen für internationales Aufsehen gesorgt. So ist es seiner Arbeitsgruppe 2004 gelungen, die weltweit erste Teleportation mit Atomen zu demonstrieren. Im vergangenen Jahr erzeugten die Forscher zum ersten Mal ein so genanntes „Quantenbyte“. Die Realisierung eines „Quantenbytes“ gilt als wichtiger Schritt auf dem Weg zum Quantencomputer. Auch als Universitätslehrer und Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses war Prof. Blatt sehr erfolgreich. Drei START-Preisträger kommen aus seiner Schule und nicht weniger als vier seiner Assistenten wurden in den letzten Jahren auf Professuren ins Ausland berufen. Im Bemühen um den naturwissenschaftlichen Nachwuchs gibt Rainer Blatt auch immer wieder interessierten MittelschullehrerInnen und SchülerInnen Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Physik.
Erfolgreicher „Team Player“
„Diese hohe Auszeichnung nehme ich im Namen meines gesamten Teams entgegen“, betont Prof. Blatt. „Ohne ein entsprechendes Umfeld und die enge Kooperation von Wissenschaftlern wären unsere Erfolge so nicht möglich gewesen.“ Rainer Blatt ist 1952 in Idar-Oberstein (Deutschland) geboren und hat an der Universität Mainz Physik studiert. Nach Forschungsaufenthalten in Boulder (USA), Berlin und Hamburg wurde er 1994 Professor an der Universität Göttingen. Ein Jahr später wurde er an die Universität Innsbruck berufen, wo er seither forscht und lehrt. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Der Erwin-Schrödinger-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist mit 15.000 Euro dotiert und wird seit 1956 verliehen.
Ideales Forschungsumfeld
Durch die enge Kooperation von Theoretikern und Experimentalphysikern und die hohe Dichte an hochqualifizierten Forschern um die Professoren Rainer Blatt, Hans J. Briegel, Rudolf Grimm und Peter Zoller hat sich in den letzten Jahren in Innsbruck eine Hochburg der Quantenphysik herausgebildet. Entscheidenden Beitrag dazu leisten die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem Institut für Quantenoptik und Quanteninformation, der Österreichische Wissenschaftsfonds (FWF) mit einem österreichweiten Spezialforschungsbereich und die Europäische Union sowie Land Tirol, Stadt Innsbruck und die Tiroler Industrie.