L’Oréal Stipendium an Innsbrucker Ökologin

Dr. Corinna Wallinger vom Institut für Ökologie ist eine der vier Preisträgerinnen des heuer erstmals vergebenen L’Oréal Stipendiums „Women in Science“. Die Stipendien werden in Kooperation mit der Unesco, der Akademie der Wissenschaften und dem Wissenschaftsministerium mit dem Ziel der Förderung von Frauenkarrieren in Österreich verliehen.
Corinna Wallinger ist eine der vier Preisträgerinnen des heuer erstmals vergebenen L’ …
Corinna Wallinger ist eine der vier Preisträgerinnen des heuer erstmals vergebenen L’Oréal Stipendiums „Women in Science“.

Mit dem Stipendium werden notwendige Voruntersuchungen zu einem geplanten FWF-Projekt mit dem Titel „Exploitation of plant diversity by below-ground herbivores: tracking dietary choice in elaterid larvae using a molecular approach“ finanziert. In dem von Dr. Michael Traugott eingereichten Projekt geht es um die Analyse der komplexen Interaktionen zwischen bodenlebenden Herbivoren und dem pflanzlichen Nahrungsangebot im Agrarland. Dabei soll erstmalig der Nachweis von Phytophagie mittels molekularer Methoden bei wirbellosen Tieren erfolgen.

 

Als Modellorganismen dienen die Larven der Schnellkäfer (Drahtwürmer), die weltweit als bedeutende Schadorganismen im Agrarland bekannt sind. Dr. Corinna Wallinger entwickelt im Rahmen ihres L’Oréal Stipendiums artspezifische molekulare Marker für Mais und Weizen, Pflanzenarten die regelmäßig von Drahtwürmern konsumiert werden. In Fütterungsexperimenten werden den Schnellkäferlarven diese beiden Pflanzenarten angeboten. Nach der Fütterung werden die Tiere zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen, um festzustellen wie lange die Pflanzen-DNA im Verdauungstrakt der Insekten nachweisbar ist. Diese Untersuchungen stellen den ersten Schritt der Entwicklung eines umfassenden molekularen Analysesystems dar, mit dem der Nachweis von DNA verschiedenster Pflanzenarten ermöglicht werden soll.

 

Das geplante Projekt baut auf die Untersuchungen von Nahrungsbeziehungen der Arbeitsgruppe um Dr. Michael Traugott auf und erweitert diese um Aspekte pflanzlicher Biodiversität und tierischer Nahrungswahl. Die gewonnenen Erkenntnisse haben neben der Grundlagenforschung auch in der praktischen Anwendung ihre Bedeutung: so können durch die Identifikation von Pflanzenarten, die die Insektenlarven den Kulturpflanzen als Nahrung vorziehen, die Drahtwürmer von diesen weggelockt und die Schädlinge damit nachhaltig und umweltschonend reguliert werden.

 

Zur Person:

Corinna Wallinger, geb. Raffl, studierte Biologie im Studienzweig Botanik and der Universität  Innsbruck. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit und ihrer Dissertation untersuchte die zweifache Mutter die Sukzessionsprozesse im Gletschervorfeld am Institut für Botanik. Für diese Arbeit wurde sie im Vorjahr mit dem Theodor Körner Preis ausgezeichnet. Seit April 2006 arbeitete sie an verschiedenen Projekten der Arbeitsgruppe Agrarökologie.