Zukunftsweisende Ideen mit CAST Technology Award prämiert

Mit dem Technology Award zeichnet CAST kreative Geschäftsideen mit technologischem Hintergrund aus. 2007 wurden fünf Einreichungen prämiert, Wissenschaftler der Universität Innsbruck waren unter den Gewinnern stark vertreten.
Technology Award Platz 2
Platz 2 ging an das Team vom Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften; v.l.: Dieter Fleck und Jürgen Feix mit Kurt Habitzel vom trans IT

Im Rahmen einer kleinen Prämierungsfeier am 12. Dezember im Innsbrucker ICT-Park wurde der CAST Technology Award 2007 vergeben. Christian Mathes vom CAST und Kurt Habitzel vom Kooperationspartner trans IT überreichten die Preise, die Gewinner durften sich über Preisgelder in Höhe von insgesamt 6.900 EUR freuen.

 

Fachjury beurteilte Einreichungen

Es war eine bunte Palette kreativer Geschäftsideen mit technologischem Hintergrund, die nach Ende der Einreichphase beim CAST Technology Award vor der beauftragten Fachjury zur Beurteilung stand. Die Fachjury beleuchtete Indikatoren wie Marktpotential, Kundennutzen, Technologievorsprung, Wettbewerbssituation und Schutz vor Wettbewerb sowie die Realisierbarkeit der vorgestellten Konzepte. Um jene Projekte zu prämieren, die großes,  wirtschaftliches Potential zeigen und/oder denen gute Chancen auf Realisierung und Umsetzung eingeräumt werden.

 

Am ersten Platz  – Substanz zum Heilen von Krebs

 

Sieger beim CAST Technology Award 2007 ist das von Mag. Simon Schnaiter vom Biozentrum, Sektion für Zellbiologie, der Medizinischen Universität Innsbruck und dem Leiter des Biozentrums, Univ.-Prof. Dr. Lukas Huber, eingereichte Geschäftsvorhaben. Man ist einer Substanz auf der Spur, die in Zukunft eine effiziente Behandlung des Multiplen Myeloms möglich machen soll. Das Multiple Myelom ist eine aktuell unheilbare, bösartige Wucherung von Knochenmarkszellen, die vor allem bei älteren Patienten auftritt. Zurzeit verfügbare Medikamente werden zur Linderung von Symptomen und zur Reduktion der Krebslast verwendet, sie ermöglichen eine Lebensverlängerung, aber keine Heilung.

 

Rang zwei am Podest  – den Holzbau optimieren

 

Über Platz zwei beim Technology Award freuten sich Univ.-Prof. Dr. Jürgen Feix und DDI Dieter Fleck vom Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften an der Universität Innsbruck (LFU). Die Einreicher entwickeln eine Holzwerkstoffsandwichplatte (HWS-Platte), die für den Holzbau bessere Eigenschaften als herkömmliche Holzkonstruktionen aufweist. Wand- und Deckenkonstruktionen aus Holz können mit der HWS-Platte wesentlich schneller und wirtschaftlicher hergestellt werden als bisher. Weil das neue Produkt als Halbfertigteil industriell produziert werden kann, sinkt für Kunden wie Holzbauer und Fertighausanbieter der Aufwand in der Arbeitsvorbereitung. Bauzeiten können weiter verkürzt werden. Von sinkenden Kosten profitieren neben den direkten Kunden in weiterer Folge die Konsumenten.

 

Rang drei mal drei

 

Ein Punktegleichstand führte gleich zu drei Platzierungen auf Rang drei - die Preise sind ex aequo vergeben worden: Einmal wurde die Einreichung von Univ.-Prof. Dr. Elmar Kornexl am Institut für Sportwissenschaften der Universität Innsbruck ausgezeichnet. Zur Entwicklung und Vermarktung ist ein Gerät vorgesehen, das zur Entlastung des Stützapparates und der Bandscheiben eingesetzt werden kann. Es dient in erster Linie der Prävention, kann aber auch zur begleitenden Therapie von Rückenschmerzen eingesetzt werden. Der Vermarktung des Gerätes steht ein stetig wachsender Präventions-, Fitness- und Gesundheitsmarkt zur Verfügung.

 

Martin Berninger und André Stefanov vom Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck bzw. Institut für Quantenoptik und Quanteninformation in Innsbruck sehen die Entwicklung und Vermarktung eines kompakten Gerätes vor, um die Polarisierbarkeit von Molekülen zu bestimmen. Damit lassen sich auf einfache Weise spiegelbildliche Moleküle mit identischer Masse (Stereoisomere) voneinander unterscheiden. Da die Moleküle bei dieser Messung nicht zerstört werden, können sie anschließend zusätzlich einer Massenspektrometrie zugeführt werden. Kunden sind analytische Labore und Firmen, die sich auf die Synthetisierung von Molekülen spezialisiert haben.

 

Noch einmal auf Rang drei konnte sich die Geschäftsidee  von Dr. Michael Jäger, ebenfalls aus dem Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck, reihen. Herr Jäger entwickelt ein innovatives Herstellungsverfahren für Mundstücke von Querflöten. Mit Hilfe des neuen Verfahrens sollen Klangeigenschaften und Klangfarben erstmals an die anatomischen Gegebenheiten ihrer Spieler angepasst werden können und werden gleichzeitig auch erstmals reproduzierbar sein.

 

adventure X – nahtlos zur weiteren Vermarktung

 

„Als ausgezeichnetes Instrument für eine tiefere Geschäftsplanung legen wir unseren TeilnehmerInnen auch die Businessplanwettbewerbe ans Herz“, so Christian Mathes vom CAST. Eine wertvolle Gelegenheit, eigene Ideen unter kostenloser Anleitung und Expertenberatung weiter zu detaillieren und  bis zu einem Businessplan zu entwickeln, bietet z.B. der in Kürze startende adventure x, der in Kooperation mit der Tiroler Zukunftsstiftung durchgeführt wird. – Nähere Information unter: www.adventurex.info

 

Text: Jutta Schrattenthaler/ Eva Fessler