Klassischer Philologe der Uni Innsbruck ausgezeichnet
Der Anlass für diese Auszeichnung ist sein unermüdliches, jahrzehntelanges Wirken für den „Anzeiger für die Altertumswissenschaft“, den er auch heute – noch lange nach seiner Pensionierung – mit voller Kraft betreut. Der „Anzeiger“ ist ein international wahrgenommenes Medium für Buchbesprechungen auf dem Gebiet der Altertumswissenschaften und sichert Innsbruck und Tirol einen hohen Bekanntheitsgrad in der gesamten wissenschaftlichen Fachwelt.
Zur Person:
Sebastian Posch besuchte die Volksschule in seiner Heimat Brixen im Thale und im Anschluss das Erzbischöfliche Gymnasium Borromäum in Salzburg. Nach der mit Auszeichnung bestandenen Reifeprüfung nahm er das Studium der Katholischen Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom auf, wo er im Collegium Germanicum et Hungaricum wohnte. Ein Jahr später übersiedelte er nach Innsbruck und begann das Studium der Klassischen Philologie, Latein und Griechisch. Hier bewährte er sich so gut, dass er nicht nur mit einem Begabtenstipendium der Tiroler Landes-Gedächtnis-Stiftung gefördert wurde, sondern schon lange vor seiner Promotion eine Anstellung als wissenschaftliche Hilfskraft erhielt. Zu seinen akademischen Lehrern zählten Prof. Wolf Steidle und der langjährige Dekan der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Prof. Robert Muth.
Nach seiner viel beachteten Dissertation über die Theokritnachwirkung bei Vergil erfolgte am 2. Dezember 1966 die feierliche Promotion sub auspiciis praesidentis rei publicae Austriacae durch Bundespräsident Franz Jonas. In der Folge wirkte Sebastian Posch als Assistent am Institut für Klassische Philologie der Universität Innsbruck, wo er sich im Februar 1982 mit einer Arbeit zu Ovids Tristien habilitieren konnte. 1991 wurde er zum titularischen Ordinarius ernannt, im Oktober 1997 erfolgte die Ernennung zum Außerordentlichen Universitätsprofessor.
Den ursprünglich von der Österreichischen Humanistischen Gesellschaft mit Sitz in Innsbruck herausgegebenen „Anzeiger für die Altertumswissenschaft“ betreute Sebastian Posch seit 1971 (Band 14) zusammen mit Prof. Robert Muth, ab 1987 fungierte er als alleiniger Schriftleiter, wobei ihm Wolfgang Kofler 2001 in dieser Funktion zur Seite trat. Mittlerweile ist die Zeitschrift bei Jahrgang 61 angelangt.
Seit 1997 liegt die Herausgabe der Reihe „Commentationes Aenipontanae“, die 1906 begründet wurde und der Veröffentlichung von Dissertationen und Erstlingswerken Innsbrucker Philologen dient, in den Händen von Sebastian Posch. Er betreut als Herausgeber auch die Unterreihe für den Tiroler Raum („Tirolensia Latina“) mit.
Mit Beginn des Wintersemesters 2001/2002 ist Prof. Posch in den Ruhestand getreten. Dennoch wirkt er bis heute am Institut für Sprachen und Literaturen, Bereich Gräzistik und Latinistik – dem Nachfolger des ehemaligen Institutes für Klassische Philologie – und betreut neben seiner bereits erwähnten Herausgebertätigkeit nach wie vor mit großem Verständnis Diplomarbeiten und Dissertationen.