Wissenschaftspreise der Wirtschaftskammer vergeben

Am 17. Dezember wurden die Wissenschaftspreise der Tiroler Wirtschaftskammer für herausragende Master-, Diplom und Doktorarbeiten verliehen. Die PreisträgerInnen der Universität Innsbruck, Simon Czermak, Christian Reisecker und Manuela Weller, dürfen sich über ein Preisgeld von je 1.000 Euro freuen.
V.l: Rektor Karlheinz Töchterle, Manuela Weller (Uni Innsbruck), WK-Präsident Jürgen  …
V.l: Rektor Karlheinz Töchterle, Manuela Weller (Uni Innsbruck), WK-Präsident Jürgen Bodenseer, Simon Czermak (Uni Innsbruck), Maria-Christina Kerschbaumer (MCI), Christian Reisecker (Uni Innsbruck) und MCI-Direktor Andreas Altmann.

Seit 1997 werden jedes Jahr innovative Abschlussarbeiten, die für kleine und mittlere Unternehmen der Tiroler Wirtschaft von Bedeutung sind, mit dem Wissenschaftspreis der Wirtschaftskammer Tirol ausgezeichnet. Ausgelobt werden die Preise an der Fakultät für Betriebswirtschaft, der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik und der Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik.

Es handle sich bei den Inhalten der prämierten Arbeiten auch heuer wieder um „Sachen, die man angreifen kann und die nicht nur wissenschaftlich wichtig sind, sondern auch tatsächlich in unseren Klein- und Mittelbetrieben Anwendung finden“, zeigte sich Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer bei der feierlichen Vergabe begeistert. Im Anschluss an die Überreichung gaben die PreisträgerInnen einen kurzen Einblick in ihre Arbeiten und bedankten sich bei der Wirtschaftskammer.

 

Entscheidungen in Unternehmen

Simon Czermak, geboren 1980 in Innsbruck, studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Innsbruck. Im Februar 2007 begann er das Doktoratsstudium der Volkswirtschaftslehre am Institut für Finanzwissenschaft, wo er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. In seiner prämierten Doktorarbeit beschäftigt sich Czermak mit Entscheidungen in Unternehmen. Anhand von detaillierten Laborexperimenten analysiert er Faktoren, die die Rationalität und Qualität von strategischen und nicht-strategischen Entscheidungen beeinflussen. Eine besondere Berücksichtigung finden u.a. Entscheidungen in Teams: Diese treffen „bessere“ strategische Entscheidungen mit einer höheren analytischen Denktiefe.

 

Berechnungsverfahren für neue LED-Produkte

Christian Reisecker, geboren 1982 in Ried im Innkreis, studierte ab 2003 Technische Mathematik an der Universität Innsbruck, im 2. Studienabschnitt wählte er den Schwerpunkt Numerik und Informatik. Seine mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnete Diplomarbeit, die ihre Wurzeln in einer Kooperation zwischen dem Lichtlabor Bartenbach und dem Institut für Mathematik hat, schloss Reisecker 2009 ab. Zielsetzung war die Optimierung von Reflektoren und Linsen in der nichtabbildenden Optik. Zur Lösung dieses mathematisch anspruchsvollen Problems hat er vollkommen neue Homotopieansätze entworfen, die die Entwicklung von LED-Produkten mit höchstem Innovationsgrad ermöglichen.

 

Frauen in Familienbetrieben

Manuela Weller, geboren 1968 in Nürnberg, studierte Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing  an der Hochschule Nürnberg. Anschließend war sie mehrere Jahre, u.a. in leitender Funktion bei Auto Weller tätig und erwarb darüber hinaus ein MBA an der University of Applied Science in Nürnberg. Ihr Doktoratsstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften begann sie 2004 an der Universität Innsbruck. Im Mittelpunkt ihrer Dissertation steht die im Familienunternehmen mitarbeitende Ehefrau. Auf der Grundlage eines qualitativ-interpretativen Forschungsansatzes untersuchte sie anhand von acht Fallstudien die Frage der sozialen Positionierung von Ehefrauen, die in einen bereits existierenden, Familien geführten Handwerksbetrieb eingeheiratet haben.

 

(ef)