EU-Rechts-Experten für die Ukraine
Mit dem Beitritt von Polen, Ungarn und der Slowakei wird die Ukraine mit ihren 48 Millionen Einwohnern in einigen Monaten neuer Nachbar der Europäischen Union. Die sich dadurch intensivierenden Beziehungen zur EU bringen einen rasch ansteigenden Bedarf an ukrainischen EU-Rechts-Experten, der mit Hilfe eines EU-Projekts gedeckt werden soll.
Die Entwicklung eines Curriculums für EU-Recht für ukrainische Universitäten ist das Ziel eines seit zwei Jahren laufenden, mit einer halben Million Euro dotierten Projekts im EU-Programm TEMPUS-Tacis. Ein Bündel von Begleitmaßnahmen wie Dozentenweiterbildung, Gastvorlesungen in der Ukraine, Entwicklung von Lehrmaterial, Aufbau von Fachbibliotheken, Verbesserung der technischen Ausstattung und Stipendien für ukrainische Rechtsstudenten zum Studium in der EU unterstützt das Vorhaben. Dem Projektkonsortium gehören die Ivan-Franko Nationaluniversität in Lemberg, die Taras-Schewtschenko-Universität in Kiew sowie in der EU die Universitäten Kiel, Regensburg, Lund und London (Queen Mary and Westfield College) an. Geleitet wird das Konsortium von der Universität Innsbruck, wobei der fachliche Teil vom Institut für Völkerrecht, Europarecht und Internationale Beziehungen vertreten wird. Die Gesamtkoordination des Projekts besorgt der für Wissenschaftstransfer verantwortliche Dr. Lothar Lerch vom Büro für Öffentlichkeitsarbeit.
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Überraschungen
Nur zwei Monate nach der Erweiterung der EU wird auch das EU-Rechts-Projekt abgeschlossen sein, das die Standards für die künftige Lehre des EU-Rechts in der Ukraine setzen wird. Ausgangspunkt für das Projekt war die sehr erfolgreiche Teilnahme von ukrainischen Studierenden an den Alpbacher EU-Rechts-Kursen. Auch gab es bereits mehrere Kooperationen zwischen ukrainischen Institutionen und der Universität Innsbruck, wobei besonders die sehr ergiebige Forschungszusammenarbeit zwischen Innsbrucker Plasmaphysikern und der Akademie der Wissenschaften in Kiew hervorzuheben ist. "Dies war auch ein wesentlicher Grund dafür, das Tempus-Vorhaben zu wagen. Bis jetzt hat es jedenfalls noch niemand bereut. Die erste höchst erfreuliche Überraschung war die exzellente Qualität und Motivation so gut wie aller in die EU entsandten ukrainischen Studierenden", betont Koordinator Lothar Lerch. "Trotzdem ist die tägliche Projektarbeit voll bizarrer Überraschungen. Hier ist auch gewisses 'interkulturelles Management' gefragt, besonders in der Zusammenarbeit mit Kiew. Mit Lemberg läuft es fast problemlos. Ob dafür die - wenn auch schon weit zurück liegende - gemeinsame Geschichte verantwortlich ist? Jedenfalls war das derzeitige Hauptgebäude der Lemberger Universität, die acht Jahre älter als die Uni Innsbruck ist, der Sitz des früheren galizischen Landtages, ein prachtvolles klassisches k.u.k. Bauwerk", so Lerch weiter. Als direktes Resultat des Projekts wurde am 1. Februar 2003 das erste Institut für Europarecht in der Ukraine mit fünf wissenschaftlichen und zwei nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern gegründet, das nun in eben diesem Gebäude untergebracht ist.
Projekt mit Fortsetzungen
Für die anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, auch Russland, existiert noch kein derartiges Projekt. Es wird daher daran gedacht, die Ergebnisse dieses Projekts als Nachfolgeprojekt auch in Russland und anderen GUS-Staaten zu implementieren. "Dies wäre insofern sinnvoll, als ja alle diese Staaten noch vor wenigen Jahren ein und das selbe Rechtssystem und identische Studienpläne hatten", so Koordinator Lerch abschließend. (cf)
Erfolgreiche Zusammenarbeit mit Überraschungen
Nur zwei Monate nach der Erweiterung der EU wird auch das EU-Rechts-Projekt abgeschlossen sein, das die Standards für die künftige Lehre des EU-Rechts in der Ukraine setzen wird. Ausgangspunkt für das Projekt war die sehr erfolgreiche Teilnahme von ukrainischen Studierenden an den Alpbacher EU-Rechts-Kursen. Auch gab es bereits mehrere Kooperationen zwischen ukrainischen Institutionen und der Universität Innsbruck, wobei besonders die sehr ergiebige Forschungszusammenarbeit zwischen Innsbrucker Plasmaphysikern und der Akademie der Wissenschaften in Kiew hervorzuheben ist. "Dies war auch ein wesentlicher Grund dafür, das Tempus-Vorhaben zu wagen. Bis jetzt hat es jedenfalls noch niemand bereut. Die erste höchst erfreuliche Überraschung war die exzellente Qualität und Motivation so gut wie aller in die EU entsandten ukrainischen Studierenden", betont Koordinator Lothar Lerch. "Trotzdem ist die tägliche Projektarbeit voll bizarrer Überraschungen. Hier ist auch gewisses 'interkulturelles Management' gefragt, besonders in der Zusammenarbeit mit Kiew. Mit Lemberg läuft es fast problemlos. Ob dafür die - wenn auch schon weit zurück liegende - gemeinsame Geschichte verantwortlich ist? Jedenfalls war das derzeitige Hauptgebäude der Lemberger Universität, die acht Jahre älter als die Uni Innsbruck ist, der Sitz des früheren galizischen Landtages, ein prachtvolles klassisches k.u.k. Bauwerk", so Lerch weiter. Als direktes Resultat des Projekts wurde am 1. Februar 2003 das erste Institut für Europarecht in der Ukraine mit fünf wissenschaftlichen und zwei nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern gegründet, das nun in eben diesem Gebäude untergebracht ist.
Projekt mit Fortsetzungen
Für die anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, auch Russland, existiert noch kein derartiges Projekt. Es wird daher daran gedacht, die Ergebnisse dieses Projekts als Nachfolgeprojekt auch in Russland und anderen GUS-Staaten zu implementieren. "Dies wäre insofern sinnvoll, als ja alle diese Staaten noch vor wenigen Jahren ein und das selbe Rechtssystem und identische Studienpläne hatten", so Koordinator Lerch abschließend. (cf)