"Brasilien - Show" an der Baufakultät
Über 220 begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer konnten am Freitag die beiden Brasilien-Studienreisen des Instituts für Wasserbau noch einmal virtuell miterleben. Exkursionsleiter Dr. Reinhold Friedrich führte in gewohnt pointierter und abwechslungsreicher Weise durch den Brasilien-Abend.
Eigens aus Brasilien angereist war für diesen Abend der Reiseleiter der beiden Studienreisen, Theo Hartmann. Er hatte den insgesamt 57 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im April und September 2003 das große Land im Süden nähergebracht. Die erfolgreiche Reisephilosophie der wasserbaulichen Studienreisen erklärte Dr. Friedrich als "Mix von studentischen Teilnehmern, Absolventen und Gästen anderer Fakultäten, deren Wissen sich gegenseitig ergänzt. Dazu kommt noch, dass nicht nur technische Schwerpunkte am Programm stehen, sondern auch Zeit für Land, Leute und Kultur vorgesehen ist." Diese Zusammensetzung hat sich bei den bisherigen Reisen an den Euphrat (Ostanatolien, Türkei) und zweimal zum Gelben Fluss und Yangtzekiang (China) bestens bewährt. "Leider ist im derzeitigen Studienplan keine Exkursion für die Studierenden mehr verankert, so dass auch keine Exkursionsmittel zu Verminderung der hohen Kosten (ca. 2.500 Euro) zumindest für die Studierenden geltend gemacht werden können und Sponsoren nur sehr zaghaft unterstützend beistehen" so Friedrich. Als Vision für die Fortführung derartiger Studienreisen wird von Dr. Friedrich ein "Post-Graduate-Angebot" für Absolventen nicht nur der Baufakultät überlegt. Im Rahmen der Bildung von Fachbereichen könnten hier interdisziplinäre Synergieeffekte und äußerst interessante Exkursionen entstehen. Das Potential an möglichen Teilnehmern wäre jedenfalls gegeben: "Die nächste IWI-Studienreise nach Südchina und Tibet im April 2004 ist bereits ausgebucht", so Friedrich.
Reise mit vielen Höhepunkten
Reinhold Friedrich führte die Zuhörer am Freitag Abend über Curitiba - mit dem Besuch des bedeutenden Wasserbaulabors CEHPAR - mit einer rasanten Eisenbahnfahrt nach Paranagua an den Atlantik. Anschließend ging die Reise nach Dreizehnlinden, um dort auf den Spuren von Prof. Dr. Karl Ilg die Tiroler Auswanderer zu besuchen. Erst vor wenigen Tagen wurden das 70-Jahr-Jubiläum der "Dschungeltiroler" gefeiert. Von Dreizehnlinden aus wurde das im Bau befindliche Wasserkraftwerk Campos Novos besichtigt, das einen betonoberflächengedichteten Damm mit 200m Höhe aufweisen wird und damit "weltrekordverdächtig" ist. Die Baulose mit Betonierungsarbeiten und Dammschüttung begeisterten nicht nur die Bauingenieure unter den Teilnehmern. Dass vorher im Wasserbaulabor das entsprechende Modell besichtigt werden konnte, erwies sich als didaktisch geschickter Schachzug. Auf der Weiterreise legten die Teilnehmer einen Zwischenstopp bei den Donauschwaben (Entre Rios) ein und konnten so Vergleiche ziehen, unter welch schwierigen Bedingungen die Tiroler und Siebenbürger ihre neuen Existenzen aufgebaut haben. Selbstverständlich stand auch der Besuch der weltberühmten Iguazu-Wasserfälle auf dem Programm der Studienreise. Erstaunt sahen die Besucher des Brasilienabends die Bilder einer Giftschlange, die von einem Nationalparkwächter gerade noch rechtzeitig erwischt wurde, bevor sie in der Reisegruppe Schaden anrichten konnte. Begeistert folgte man den imposanten Eindrücken aus dem Hubschrauber oder der "wasserbautechnisch notwendigen Erkundung" der Wasserfälle vom Schlauchboot aus. Den absoluten Höhepunkt im Leben eines Wasserbauers wird wohl der Besuch von Itaipu darstellen: dem (noch) leistungsstärksten Wasserkraftwerk der Welt. "Wenn man bedenkt", so Dr. Friedrich, "dass in einer Sekunde das Volumen von 18 Einfamilienhäusern durch die Turbinen donnern - also eine Reihenhaussiedlung, so kann man sich die gewaltigen Dimensionen dieses Wasserkraftwerkes gut vorstellen (18 Francis-Turbinen mit einem Schluckvermögen von je etwa 675 m3/s erzeugen über 12.000 MW)." Nach diesen eindrucksstarken Bildern stärkten sich die Besucher in der Pause bei einer kleinen von studentischen Reiseteilnehmern vorbereiteten und hervorragend schmeckenden Caipirinha.
Ein typisch brasilianischer Ausklang
Anschließend führte Reinhold Friedrich die Besucher nach Brasilia, seit 1960 Hauptstadt von Brasilien. Die "Niemeyer-Bauten", der Regierungsbezirk, eine neue Super-Brücke über den Lago do Paranoa und die Kirchen (Catedral Metropolitana und Santuario Dom Bosco) beeindruckten ebenso wie die großen Churrascoria-Spieße und das reizvolle Nachtleben. Nach einem Kurzbesuch in Belo Horizonte mit Mariana und Ouro Preto, dem großen Bergbaugebiet Brasiliens führte die Studienreise nach Rio de Janeiro, wo nach den Überblicken vom Corcovado und Zuckerhut viele Ein- und Ausblicke an der Copacabana zu sehen waren. Der Reisebericht wurde ergänzt mit sehr einfühlsamen Bildern vom größten Sumpfgebiet der Welt, dem Pantanal (wo Friedrich nur mit Glück dem Biß eines Kaimans entkommen war!) und dem imposanten Geländerücken der Chapada. Mit Bildern von der Zweimillionenmetropole Manaus und abenteuerlichen Bildern des Amazonas endete die Brasilienshow im afro-brasilianischen Salvador. Leider haben die Saallautsprecher die "Trommeln von Salvador" nicht in der tatsächlichen Lautstärke wiedergeben können. Dafür konnten sich die Besucher anschließend noch ohne Ohrenschmerzen in der Mensa bei hervorragenden brasilianischen Spießen und einem typischen Bohnengericht unterhalten und einen gelungenen Abend ausklingen lassen. (cf)
Reise mit vielen Höhepunkten
Reinhold Friedrich führte die Zuhörer am Freitag Abend über Curitiba - mit dem Besuch des bedeutenden Wasserbaulabors CEHPAR - mit einer rasanten Eisenbahnfahrt nach Paranagua an den Atlantik. Anschließend ging die Reise nach Dreizehnlinden, um dort auf den Spuren von Prof. Dr. Karl Ilg die Tiroler Auswanderer zu besuchen. Erst vor wenigen Tagen wurden das 70-Jahr-Jubiläum der "Dschungeltiroler" gefeiert. Von Dreizehnlinden aus wurde das im Bau befindliche Wasserkraftwerk Campos Novos besichtigt, das einen betonoberflächengedichteten Damm mit 200m Höhe aufweisen wird und damit "weltrekordverdächtig" ist. Die Baulose mit Betonierungsarbeiten und Dammschüttung begeisterten nicht nur die Bauingenieure unter den Teilnehmern. Dass vorher im Wasserbaulabor das entsprechende Modell besichtigt werden konnte, erwies sich als didaktisch geschickter Schachzug. Auf der Weiterreise legten die Teilnehmer einen Zwischenstopp bei den Donauschwaben (Entre Rios) ein und konnten so Vergleiche ziehen, unter welch schwierigen Bedingungen die Tiroler und Siebenbürger ihre neuen Existenzen aufgebaut haben. Selbstverständlich stand auch der Besuch der weltberühmten Iguazu-Wasserfälle auf dem Programm der Studienreise. Erstaunt sahen die Besucher des Brasilienabends die Bilder einer Giftschlange, die von einem Nationalparkwächter gerade noch rechtzeitig erwischt wurde, bevor sie in der Reisegruppe Schaden anrichten konnte. Begeistert folgte man den imposanten Eindrücken aus dem Hubschrauber oder der "wasserbautechnisch notwendigen Erkundung" der Wasserfälle vom Schlauchboot aus. Den absoluten Höhepunkt im Leben eines Wasserbauers wird wohl der Besuch von Itaipu darstellen: dem (noch) leistungsstärksten Wasserkraftwerk der Welt. "Wenn man bedenkt", so Dr. Friedrich, "dass in einer Sekunde das Volumen von 18 Einfamilienhäusern durch die Turbinen donnern - also eine Reihenhaussiedlung, so kann man sich die gewaltigen Dimensionen dieses Wasserkraftwerkes gut vorstellen (18 Francis-Turbinen mit einem Schluckvermögen von je etwa 675 m3/s erzeugen über 12.000 MW)." Nach diesen eindrucksstarken Bildern stärkten sich die Besucher in der Pause bei einer kleinen von studentischen Reiseteilnehmern vorbereiteten und hervorragend schmeckenden Caipirinha.
Ein typisch brasilianischer Ausklang
Anschließend führte Reinhold Friedrich die Besucher nach Brasilia, seit 1960 Hauptstadt von Brasilien. Die "Niemeyer-Bauten", der Regierungsbezirk, eine neue Super-Brücke über den Lago do Paranoa und die Kirchen (Catedral Metropolitana und Santuario Dom Bosco) beeindruckten ebenso wie die großen Churrascoria-Spieße und das reizvolle Nachtleben. Nach einem Kurzbesuch in Belo Horizonte mit Mariana und Ouro Preto, dem großen Bergbaugebiet Brasiliens führte die Studienreise nach Rio de Janeiro, wo nach den Überblicken vom Corcovado und Zuckerhut viele Ein- und Ausblicke an der Copacabana zu sehen waren. Der Reisebericht wurde ergänzt mit sehr einfühlsamen Bildern vom größten Sumpfgebiet der Welt, dem Pantanal (wo Friedrich nur mit Glück dem Biß eines Kaimans entkommen war!) und dem imposanten Geländerücken der Chapada. Mit Bildern von der Zweimillionenmetropole Manaus und abenteuerlichen Bildern des Amazonas endete die Brasilienshow im afro-brasilianischen Salvador. Leider haben die Saallautsprecher die "Trommeln von Salvador" nicht in der tatsächlichen Lautstärke wiedergeben können. Dafür konnten sich die Besucher anschließend noch ohne Ohrenschmerzen in der Mensa bei hervorragenden brasilianischen Spießen und einem typischen Bohnengericht unterhalten und einen gelungenen Abend ausklingen lassen. (cf)