Pakistanisches Regierungsmitglied auf Kurzbesuch in Innsbruck

Zur Intensivierung der Forschungs- und Bildungskooperationen zwischen Pakistan und Österreich, die bereits in vielen Bereichen bestehen, kam gestern der pakistanische Wissenschafts- und Technologieminister sowie Minister für höhere Bildung im Rahmen seines viertägigen Österreichbesuches auch an die Leopold-Franzens-Universität. Neben der Ausweitung der internationalen Beziehungen galt sein Interesse auch der vor kurzem in Innsbruck eingeführten Chipcard für Studenten.
Pakistan
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Der Österreich-Besuch
Ein dicht gedrängtes Programm absolvierte der pakistanische Minister Prof. Dr. Atta - Ur - Rahman, der auch Präsident der Akademie der Wissenschaften in Pakistan und Präsident der COMSTECH (Vereinigung der Wissenschafts- und Technologieminister aller islamischen Länder) ist, im Rahmen seines Österreichbesuches auf Einladung von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Der Schwerpunkt der Gespräche in Wien lag vor allem in der Erweiterung des Studienangebotes für Pakistanis in Österreich. Auch die Studien- und Forschungsmöglichkeiten für Österreichischer in Pakistan sollen verbessert und erweitert werden. In Österreich wird man beispielsweise die bereits realisierten 50 Doktorandenplätze für pakistanische Studenten auf 100 pro Jahr ausweiten, ein Post-Doc-Programm wird initiiert und österreichischen Wissenschaftlern soll verstärkt die Möglichkeit geboten werden, mit pakistanischen Universitäten Forschungskooperationen aufzubauen. Weiters werden Partnerschaften zwischen besonders erfolgreichen Institutionen in Pakistan und Österreich initiiert, um gemeinsam an Forschungsprojekten zu arbeiten. Auch plant der Minister in naher Zukunft, in seiner Heimat eine neue Technische Universität zu errichten und setzt hier ebenfalls auf technisches "Know-How" made in Austria.

In Innsbruck
An der LFU Innsbruck bestehen die ersten mit Österreich realisierten Partnerschaften mit pakistanischen Institutionen: mit Univ.-Prof. Dr. Günther Bonn, mit dem er in Innsbruck ebenfalls zu einem ausführlichen Gespräch zusammentraf, im Bereich Analytische Chemie und weiters mit Univ.-Prof. Dr. Bernd Michael Rode, der den Minister bei seinem viertägigen Österreichbesuch begleitete, im Bereich Theoretische Chemie/Computerchemie.

Präsentation der Chipcard an der LFU
Beim Besuch an der LFU erläuterten Univ.-Prof. Dr. A Min Tjoa, der Vorstand des Instituts für Software Technology und Interaktive Systeme der TU Wien und Univ.-Doz. Dr. Josef Küng vom Institut für Anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW) der Universität Linz dem Minister in einer Kurzpräsentation die Entstehungsgeschichte, Entwicklung sowie Vorteile und Möglichkeiten dieser in Innsbruck bereits eingeführten Chipcard. Diese Karte ist nicht nur offizieller Studierendenausweis sowie Bibliotheks- und amtlicher Lichtbildausweis, die Studiosi können mit dieser Chipcard auch ihre Prüfungsergebnisse abfragen, Studienbestätigungen (Zulassung bzw. Fortsetzung) ausdrucken, ihre Heimat- und Studienadresse ändern, den Studienausweis verlängern, den persönlichen Pin-Code ändern sowie bargeldlose Zahlungen der Studiengebühren mit aufladbarem Quick-Cash-Chip tätigen. Weiters können die Studierenden auch ihr Lehrveranstaltungszeugnis und ihren Studienerfolgsnachweis ausdrucken. Die Karte hat somit auch die Funktion einer elektronischen Geldbörse mit der man - soweit sie gefüllt ist - an vielen Orten bezahlen kann. Gleichzeitig mit der Ausstellung der Chipcard bekommen alle Studierenden bei der Inskription einen Email-Account zugewiesen. Beide Dinge zusammen sollen helfen, den Service für die Studierenden sowie die Informationswege zwischen der Universität und ihren Studierenden zu verbessern. Um Missbrauch zu verhindern und die Sicherheit der persönlichen Daten zu gewährleisten, sind auf dem Chip nur solche personenbezogene Informationen gespeichert, die auch auf der Karte zu lesen sind. Bei der Abfrage hochsensibler Daten wird an den Service-Points zusätzlich die Eingabe eines Pin-Codes verlangt.

Beim Vortrag selbst galt Minister Prof. Dr. Atta - Ur - Rahmans Interesse vor allem dem breiten Spektrum der Funktionsmöglichkeiten, die diese Karte bietet. Er stellte an die Vortragenden eine Vielzahl von Fragen und verlangte überdies eine Kostenaufstellung, da er die Karte vorab in einem Pilotprojekt an einer Universität in Pakistan testen und dann auf breiterer Ebene in Pakistan einführen möchte. (bb)