Innsbrucker Studierende gewinnen internationalen Architekturwettbewerb
Zwei ArchtiekturstudentInnen-Teams der Universität Innsbruck gewannen bei dem internationalen Architekturwettbewerb „Ein Hud“ unter insgesamt 100 Teilnehmern sowie Architekten und Studierenden aus über 30 Ländern in der Kategorie „Idee“ zwei Preise. Gefragt waren Lösungsvorschläge für die nachhaltige Entwicklung einer der 40 nicht anerkannten Palästinensersiedlungen in Israel – dem Dorf „Ein Hud“. Ziel dieses Wettbewerbs ist die Anerkennung des Dorfes sowie der anderen nicht anerkannten Siedlungen beim Obersten Gerichtshof Israels.

Winning teams aus Innsbruck
Das Projekt „Red-Blooded Carpet“, von Christopher Perktold und Donat Aurel Grissemann, wird durch eine Auseinandersetzung mit dem Text „Heterotopias“ von Michel Foucault und der Maslowschen Bedürfnispyramide generiert und untersucht Israel und seine Bewohner mit Hilfe verschiedener Ebenen. Der Perserteppich spielt hier eine wichtige Rolle: er ist die mobile Version des persischen Gartens. Der persische Garten ist eine Repräsentation der ganzen Welt. Die vier Teile des Teppichs entsprechen den vier altertümlichen Kontinenten. Er trägt viele abgelagerte Bedeutungen in sich und wird bei Übersiedlungen stets mitgenommen. Das Team macht ihn zur architektonischen Metapher für die gegenwärtige Situation in Israel.
Karin Amort, Clemens Huber, Linja Meller und Kathrin Stanzl – als Team „Ein Hud Underground“ schlagen eine unterirdische Konzert- und Kulturhalle zwischen den beiden Dörfern Ein Hod (israelisch, bis 1947 arabisch) und Ein Hud (das unanerkannte arabische Dorf) vor. Es sollen dort Konzerte, von jüdischen und arabischen Musikern gemeinsam aufgeführt und so die Konfliktbewältigung auf eine kulturelle Ebene verlagert werden. Die Jury überzeugte vor allem die Auseinandersetzung mit den gemeinsamen Wurzeln arabischer und jüdischer Musik.
Neben dem palästinensischen Westjordanland und dem Gazastreifen, gibt es auch auf dem israelischen Staatsgebiet an die 40 einzelne, verstreute arabische palästinensische Siedlungen. Sie haben sich in der „Association of Forty“ zusammengeschlossen, um gemeinsam mehr Rechte zu erhalten. Historisch gesehen, sind diese 40 arabischen Siedlungen nur der Rest vieler arabischer Siedlungen, deren Bewohner nach der Ausrufung des israelischen Staates 1948 vertrieben wurden. Diesen 40 Siedlungen steht ohne rechtliche Anerkennung keine Grundversorgung wie Wasseranschluss, Elektrizität, Kanalisation oder ähnliches zu. (mer)