Alexander Siedschlag: „Mittelfristig ist mit einer stärkeren Beteiligung Österreichs an EU-Einsätzen zu rechnen.“
Ziviles Krisenmanagement ist nicht erst seit den letzten Naturkatastrophen ein wichtiges Element der Außen- und Sicherheitspolitik. Unter dem Leitthema „Europäisches Krisenmanagement“ wurden im Rahmen des ersten Europäischen Sicherheits-Congress in Innsbruck (ESCI) die Möglichkeiten der Europäischen Union bei der Konfliktprävention- wie auch des Konfliktmanagements erörtert: „Will sich die Europäische Union in Zukunft zunehmend als globaler Akteur engagieren, so erfordert dies in erster Linie gemeinsame Standpunkte und den Willen ihrer Mitgliedsstaaten, auch die entsprechenden Mittel dafür aufzubringen“, erklärt Alexander Siedschlag, Stiftungsprofessor für Europäische Sicherheitspolitik und Hauptorganisator der ESCI. Mittelfristig sei seiner Meinung nach mit einer stärkeren Beteiligung Österreichs an Einsätzen im Rahmen der Europäischen Union zu rechnen. Nicht zuletzt deshalb, weil Österreich viel Erfahrung auf diesem Gebiet hat, und auf eine lange Tradition der Beteiligung an internationaler Friedenssicherung zurück blicken kann.
„Das strategische Ziel des Europäischen Sicherheits-Congresses Innsbruck wurde mit der Schaffung einer neuen Vernetzungs- und Diskussionsplattform erreicht“, so Siedschlag. An dem Congress nahmen neben Forschern und VertreterInnen von Außen-, Verteidigungs- und Innenministerien vor allem viele Studierende teil. Finanziert wurde der Congress zum Großteil vom Bundesministerium für Landesverteidigung und unter anderem von der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS).
So wie mit zahlreichen anderen Unternehmen pflegt die Uni Innsbruck auch mit der EADS im Bereich der Forschung und der Forschungsfinanzierung gute Kontakte. Eine mögliche Zusammenarbeit von Universitätsinstituten oder von deren spin-offs mit EADS ist auch im Lichte der im Rahmen des Eurofighterankaufes angepeilten Gegengeschäfte äußerst sinnvoll: „Die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft hat sich auch international als eine große Chance für die Forschung erwiesen“, betont Vizerektor Tilmann Märk. Solche Partnerschaften zum Ziele der weiteren Qualitätsverbesserung und der Kapazitätserweiterungen in Forschung und Lehre werden von der Universitätsleitung unterstützt. So ist die Uni Innsbruck mit zehn Stiftungsprofessuren österreichweit führend.