Große Pipeline Projekte, als Megaprojekte der besonderen Art
Anhand des Beispiels der Rohölpipeline zwischen den Ölfeldern des kaspischen Meers bei Baku und dem türkischen Tankerhafen Ceyhan demonstrierte Dipl.-Ing. Werner Kainz die Besonderheiten der Abwicklung eines solchen Megaprojekts im Bauwesen. Auf insgesamt über 1.768 km durch die Länder Aserbaidschan, Georgien und die Türkei werden mittels modernster Technik Pipelines, Pumpstationen, Lagertanks, Überwachungsanlagen und Übergabestationen gebaut. Die Gesamtprojektsumme beträgt 2600 Millionen US Dollar und die Transportkapazität 1 Million Barrel pro Tag.
Im Vortrag wurde von Dipl.-Ing. Werner Kainz sowohl das Projekt an sich mit den angewendeten Bauverfahren sowie dem gewählten Abwicklungs- und Vertragsmodell vorgestellt, als auch die kulturellen und politischen Randbedingungen beleuchtet. Trotz eisigen Temperaturen im ungeheizten großen Hörsaal der Baufakultät hielt das Auditorium während der gesamten sehr anschaulichen Ausführungen durch und wurde umfassend über die Eigenheiten der Bausparte des Pipelinebaus informiert.
Der nächste Vortrag in der Vortragsreihe „Bauwirtschaft und Projektmanagement“ des i3b wird am 28.03.2006 um 18:00 von Architekt Peter Lorenz zum Thema „Ästhetische Anforderungen bei Ingenieurbauwerken“ gehalten. ´
Zur Person:
Werner Kainz konnte 1985 sein Studium des Bauingenieurwesens an der TU Graz abschließen. Seit 1986 ist er bei der Firma ILF Consulting Engineers in München tätig. Dabei betreute er sowohl Projekte des Wasserbaus wie das Fontaine de Gazelles Dam Project in Algerien, das Cheurfas II Dam Project in Algerien sowie die Kläranlage Radfeld, als auch Projekte im Bereich der Öl- und Gas-Industrie wie z.B. die Burgas-Alexandroupolis Oil Pipeline zwischen Griechenland und Bulgarien, die Trans Austria Gas Pipeline in Österreich und die Pumpstation und Öltanks bei Ingolstadt. Seit 2001 betreut Kainz als Projektleiter die Rohölpipeline von Baku (Aserbaidschan) über Tiflis (Georgien) nach Ceyhan (Türkei).