Mikroorganismen lieben Kunst
Historische Wandgemälde sind ein besonders beliebter Aufenthaltsort für Pilze, Bakterien und Algen. Die in den Gemälden vorhandenen Farbpigmente und Fixierungen bieten den idealen Nährboden für die Verbreitung und das Wachstum der schädlichen Populationen. Die Restauratoren stehen dem Phänomen aber großteils hilflos gegenüber. Ein gentechnisches Verfahren soll hier in Zukunft Abhilfe schaffen.
Verfärbungen, Flecken und das Abbröckeln der Pigmentschicht - das sind die schwerwiegenden Folgen eines Mikroorganismus-Befalls bei Wandgemälden. Mit den klassischen, äußerst aufwendigen Untersuchungsmethoden wie dem Elektronenmikroskop konnten bisher allerdings nicht alle Schädlinge entdeckt werden. Mit der vom Wiener Mikrobiologen Werner Lubitz entwickelten genetischen Methode zur Identifizierung unerwünschter Gemäldebewohner öffnen sich den Restauratoren ganz neue Bekämpfungs-Strategien.
"Wir spüren die Mikroorganismen direkt im Material des jeweiligen Wandgemäldes auf, indem wir zunächst kleine Proben entnehmen und die darin enthaltenen bakteriellen DNA-Sequenzen für die Analyse heranziehen. Mit Hilfe der genetischen Information kann auf die Lebensgemeinschaft der Mikroorganismen rückgeschlossen werden und über die Verwandtschaftsbeziehung zu den bekannten Vertretern dieser Mikroorganismen kann ihr mögliches Schadenspotential bestimmt werden. Die Hauptschwierigkeit der Aussage besteht allerdings darin, dass die wenigsten Mikroorganismen (weniger als 0,1 %) bekannt sind", erklärt Lubitz sein Verfahren. Besonderer Vorteil seiner Methode ist, dass dabei nur sehr geringe Probemengen benötigt werden. Die bedeutungsvollen Gemälde können damit bestmöglich bewahrt werden. Auch die aufwendige Kultivierung der Mikroorganismen im Labor fällt bei diesem Ansatz weg. Werner Lubitz ist Professor am Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Wien.
"Wir spüren die Mikroorganismen direkt im Material des jeweiligen Wandgemäldes auf, indem wir zunächst kleine Proben entnehmen und die darin enthaltenen bakteriellen DNA-Sequenzen für die Analyse heranziehen. Mit Hilfe der genetischen Information kann auf die Lebensgemeinschaft der Mikroorganismen rückgeschlossen werden und über die Verwandtschaftsbeziehung zu den bekannten Vertretern dieser Mikroorganismen kann ihr mögliches Schadenspotential bestimmt werden. Die Hauptschwierigkeit der Aussage besteht allerdings darin, dass die wenigsten Mikroorganismen (weniger als 0,1 %) bekannt sind", erklärt Lubitz sein Verfahren. Besonderer Vorteil seiner Methode ist, dass dabei nur sehr geringe Probemengen benötigt werden. Die bedeutungsvollen Gemälde können damit bestmöglich bewahrt werden. Auch die aufwendige Kultivierung der Mikroorganismen im Labor fällt bei diesem Ansatz weg. Werner Lubitz ist Professor am Institut für Mikrobiologie und Genetik der Universität Wien.