"Wissen muss für alle Menschen zugänglich sein!"
Das Ultimatum ist abgelaufen und niemand weiß so recht, wie es jetzt weitergeht. Vor einem Jahr haben sich einige Naturwissenschaftler zusammengeschlossen, um das wissenschaftliche Publikationswesen zu reformieren. Über 27.000 Wissenschaftler aus 171 Ländern haben sich ihnen inzwischen angeschlossen. Mit einer Boykottdrohung wollen sie die etablierten Verlage zur Freigabe des von ihnen produzierten Wissens zwingen.
Die Preise für renommierte wissenschaftliche Fachzeitschriften steigen von Jahr zu Jahr und erreichen zum Teil astronomische Summen. Selbst die Bibliotheken etablierter Forschungseinrichtungen sind gezwungen, den Ankauf von Fachzeitschriften einzuschränken. "Manche Titel in meinem Fachgebiet sind so teuer, dass es sie in Österreich nur noch zwei- oder dreimal gibt - und irgendwann wird es nur mehr ein Exemplar sein.", sagt der Innsbrucker Limnologe Prof. Roland Psenner. Er ist einer jener 14 Innsbrucker, die den offenen Brief der Public Library of Science unterzeichnet haben. Noch viel härter trifft es Universitäten in ärmeren Ländern, denen der Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen beinahe unmöglich gemacht wird. Zugang zu Wissen wird zunehmend zum Privileg der Reichen und Bessergestellten.
Aber auch für die Autoren wird das wissenschaftliche Publikationswesen immer untragbarer. "Es kann doch nicht sein, dass die Publikation eines Artikels derzeit rund 1.000 US-Dollar kostet, wobei allerdings das Manuskript 'ready to print' auf Diskette, neuerdings im PDF-Format, einschließlich aller Abbildungen, an den Verlag gesandt werden muss," meint Gerhard Gstraunthaler, Dozent am Institut für Physiologie und Balneologie. Für den Zoologen Rüdiger Kaufmann "droht das wissenschaftliche Publikationswesen in eine Sackgasse zu geraten, wenn es sich vollständig der Renditenkalkulation einiger schon fast monopolistisch agierender Verlagshäuser unterordnen muss."
In ihrem offenen Brief forderten die Wissenschaftler die Freigabe ihrer Beiträge sechs Monate nach Veröffentlichung. Ab September wollten sie jene Fachzeitschriften boykottieren, die dieser Vereinbarung nicht zustimmten. Es hat sich aber rasch gezeigt, dass nur einige, kleinere Verlage mit einer solchen Vorgangsweise einverstanden sind. Nach dem Ablauf des Ultimatums haben die Initiatoren einen weiteren Brief veröffentlicht, indem sie zugeben, dass die Beteilung der Journals zu gering ist, um den Boykott tatsächlich durchzuziehen. Dennoch rufen Sie dazu auf jene Zeitschriften verstärkt zu unterstützen, die der Initiative offen gegenüber stehen. Darüber hinaus wird der Aufbau alternativer Journals unter dem Banner der Public Library of Science angekündigt.
Der Boykott der großen wissenschaftlichen Fachzeitschriften ist damit aber zunächst vom Tisch. Wie viele andere muss auch Prof. Psenner konstatieren, "auch ich unterwerfe mich dem Diktat des SCI!" "Aber," so Prof. Kaufmann optimistisch, "wenn der Vorstoß von der 'scientific community' prinzipiell angenommen wird, könnte er sich sukzessive selbst verstärken und eine Reihe neuer Journals entstehen lassen."
Aber auch für die Autoren wird das wissenschaftliche Publikationswesen immer untragbarer. "Es kann doch nicht sein, dass die Publikation eines Artikels derzeit rund 1.000 US-Dollar kostet, wobei allerdings das Manuskript 'ready to print' auf Diskette, neuerdings im PDF-Format, einschließlich aller Abbildungen, an den Verlag gesandt werden muss," meint Gerhard Gstraunthaler, Dozent am Institut für Physiologie und Balneologie. Für den Zoologen Rüdiger Kaufmann "droht das wissenschaftliche Publikationswesen in eine Sackgasse zu geraten, wenn es sich vollständig der Renditenkalkulation einiger schon fast monopolistisch agierender Verlagshäuser unterordnen muss."
In ihrem offenen Brief forderten die Wissenschaftler die Freigabe ihrer Beiträge sechs Monate nach Veröffentlichung. Ab September wollten sie jene Fachzeitschriften boykottieren, die dieser Vereinbarung nicht zustimmten. Es hat sich aber rasch gezeigt, dass nur einige, kleinere Verlage mit einer solchen Vorgangsweise einverstanden sind. Nach dem Ablauf des Ultimatums haben die Initiatoren einen weiteren Brief veröffentlicht, indem sie zugeben, dass die Beteilung der Journals zu gering ist, um den Boykott tatsächlich durchzuziehen. Dennoch rufen Sie dazu auf jene Zeitschriften verstärkt zu unterstützen, die der Initiative offen gegenüber stehen. Darüber hinaus wird der Aufbau alternativer Journals unter dem Banner der Public Library of Science angekündigt.
Der Boykott der großen wissenschaftlichen Fachzeitschriften ist damit aber zunächst vom Tisch. Wie viele andere muss auch Prof. Psenner konstatieren, "auch ich unterwerfe mich dem Diktat des SCI!" "Aber," so Prof. Kaufmann optimistisch, "wenn der Vorstoß von der 'scientific community' prinzipiell angenommen wird, könnte er sich sukzessive selbst verstärken und eine Reihe neuer Journals entstehen lassen."