Über Stock und Stein
Zum Bild des "Bergfexen" gehört der Wanderstock ebenso wie der Rucksack. Der Wanderstock soll beim Abwärtsgehen angeblich den Körper entlasten. Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Innsbruck beweist nun das Gegenteil.
"Wenn ein Wanderer auf einem mäßig abfallenden Weg geht und dabei einen Bergstock verwendet, wird sein Bewegungsapparat nicht entlastet. Dieses Ergebnis unserer Studie ist überraschend. Es steht der öffentlichen Meinung entgegen", erklären Dr. Christian Haid vom Biomechanischen Labor der Innsbrucker Universitätsklinik für Orthopädie und Dr. Arnold Koller vom Institut für Sport und Kreislaufmedizin der Universität Innsbruck.
Die beiden Wissenschaftler haben für die Studie Alpinisten untersucht, die jährlich 10 bis 30 Bergtouren unternehmen. Diese mussten als "Versuchs-Wanderer" im Biomechanischen Labor auf einem Laufband abwärts gehen. Bei dem Laufband wurde ein Gefälle von bis zu 20 Prozent eingestellt, dies entspricht einem mäßig abfallenden Wanderweg. Die Geschwindigkeit entsprach dabei einem gemächlichen Abwärtsgehen bei einem Wanderausflug.
Die Forschungsarbeit "über Stock und Stein" zeigte zwar, dass Bergstöcke auf Wegen mit mittlerem Gefälle - zum Beispiel auf einem durchschnittlichen Forstweg - eine schonende Wirkung auf den Körper haben. Aber: "Stöcke scheinen Bergsteiger und Wanderer dazu zu verleiten, größere Schritte zu machen und dadurch den Kniewinkel zu vergrößern. Die Gelenke, der Bewegungsapparat, werden dadurch stärker belastet", so Koller. Auf solchen Wegen sollten daher keine Wanderstöcke verwendet werden.
Für Alpinisten haben die beiden Wissenschaftler folgenden Rat: Wanderstöcke sollten nur in schwierigem bzw. steilem Gelände verwendet werden. Zum Abwärtsgehen sollten Wanderer in jedem Fall auch ohne Stöcke eine muskelgeführte, federnde Abwärts-Gehtechnik erlernen. Hat jemand jedoch Gelenksprobleme oder muss einen schweren Rucksack tragen, sei das zweite Utensil des "Bergfexen", der Wanderstock, allerdings unverzichtbar.
Dieser Beitrag erschien in der letzten Ausgabe der UNIZEITUNG, dem Journal der Universität Innsbruck. Die UNIZEITUNG liegt viermal jährlich der Tiroler Tageszeitung bei. Über public-relations@uibk.ac.at können Sie eine gedruckte Ausgabe der aktuellen UNIZEITUNG bestellen.
Die beiden Wissenschaftler haben für die Studie Alpinisten untersucht, die jährlich 10 bis 30 Bergtouren unternehmen. Diese mussten als "Versuchs-Wanderer" im Biomechanischen Labor auf einem Laufband abwärts gehen. Bei dem Laufband wurde ein Gefälle von bis zu 20 Prozent eingestellt, dies entspricht einem mäßig abfallenden Wanderweg. Die Geschwindigkeit entsprach dabei einem gemächlichen Abwärtsgehen bei einem Wanderausflug.
Die Forschungsarbeit "über Stock und Stein" zeigte zwar, dass Bergstöcke auf Wegen mit mittlerem Gefälle - zum Beispiel auf einem durchschnittlichen Forstweg - eine schonende Wirkung auf den Körper haben. Aber: "Stöcke scheinen Bergsteiger und Wanderer dazu zu verleiten, größere Schritte zu machen und dadurch den Kniewinkel zu vergrößern. Die Gelenke, der Bewegungsapparat, werden dadurch stärker belastet", so Koller. Auf solchen Wegen sollten daher keine Wanderstöcke verwendet werden.
Für Alpinisten haben die beiden Wissenschaftler folgenden Rat: Wanderstöcke sollten nur in schwierigem bzw. steilem Gelände verwendet werden. Zum Abwärtsgehen sollten Wanderer in jedem Fall auch ohne Stöcke eine muskelgeführte, federnde Abwärts-Gehtechnik erlernen. Hat jemand jedoch Gelenksprobleme oder muss einen schweren Rucksack tragen, sei das zweite Utensil des "Bergfexen", der Wanderstock, allerdings unverzichtbar.
Dieser Beitrag erschien in der letzten Ausgabe der UNIZEITUNG, dem Journal der Universität Innsbruck. Die UNIZEITUNG liegt viermal jährlich der Tiroler Tageszeitung bei. Über public-relations@uibk.ac.at können Sie eine gedruckte Ausgabe der aktuellen UNIZEITUNG bestellen.