Finanzwissenschaft: Berichte aus Theorie und Praxis
Vergangene Woche fand an der SoWi-Fakultät der 1. Workshop aus Finanzwissenschaft statt. Rund 30 Wissenschafterinnen und Wissenschaftler haben an der zweitägigen Veranstaltung teilgenommen, die eine Schnittstelle zwischen finanzwissenschaftlicher Forschung und finanzpolitischer Umsetzungspraxis sein soll.

Zwei weitere Referate setzten sich mit Besteuerungsfragen auseinander. Uwe Dulleck (Uni Wien) stellte eine Arbeit vor, welche die Auswirkungen des österreichischen Abgabensystems auf den Automarkt untersucht. Er konnte nachweisen, dass die Einführung der motorbezogenen Versicherungssteuer zu einem Anstieg der neuzugelassenen Dieselfahrzeuge geführt hat. Ralf Kronberger (WK Österreich) beschrieb die Folgen der zukünftigen demographischen Entwicklung auf die Steuereinnahmen.
Im letzten Teil des Workshops wurden Arbeiten zu den Staatsausgaben präsentiert. Reinhard Neck (Uni Klagenfurt) untersuchte am österreichischen Beispiel, weshalb die Staatsausgaben langfristig ansteigen. In einem spieltheoretischen Modell erläuterte Engelbert Dockner (Uni Wien), unter welchen Umständen es zu einer privaten Bereitstellung von öffentlichen Gütern (z.B. eines Radiosenders) kommen kann. Entscheidend ist aus seiner Sicht, dass die privaten Geldgeber ausreichend Informationen über die in Summe zur Verfügung gestellten Mittel haben. Im abschließenden Referat zeigte Walter Stübler (Statistik Austria), wie sich die Budgetausgliederungen der letzten Jahre auf den öffentlichen Schuldenstand und das Defizit ausgewirkt haben.