Von Plattwürmern lernen
Die Stammzellen-Forschung ist heute in aller Munde. Auch Innsbrucker Zoologen untersuchen die grundlegenden Mechanismen der Zellerneuerung durch Stammzellen, allerdings nicht am Menschen sondern an Plattwürmern. Diese evolutionsgeschichtlich sehr alten Tiere zeigen ein erstaunliches Regenerationsvermögen.
Seit mehreren Jahren gelten Stammzellen als der Heilige Gral der Biologie und der Medizin. Stammzellen sind unausgereifte Zellen die sich nach einer Teilung zu unterschiedlichsten Gewebetypen ausdifferenzieren können, wie z. B. Muskel- oder Nervenzellen. Die Möglichkeit, altes oder abgestorbenes Gewebe auf diese Weise zu ersetzen, reizt Wissenschafter aus vielen Fachgebieten. So beschäftigt sich auch eine Gruppe Innsbrucker Zoologen um Prof. Reinhard Rieger mit grundlegenden Mechanismen der Zellerneuerung durch Stammzellen. Diese Untersuchungen werden aber nicht am Menschen durchgeführt sondern an viel ursprünglicheren Tieren - den Plattwürmern.
Plattwürmer kommen unter anderem im Meeressand vor. Es sind wenige Millimeter große Tiere, die ein enormes Regenerationsvermögen aufweisen. Wird ein Tier in mehrere Stücke zerteilt, entstehen aus allen Teilen in wenigen Wochen wieder komplette Würmer. Mit Hilfe von speziellen Farbstoffen können die sich teilenden Zellen markiert werden und die Entwicklung von Stammzellen zu differenzierten Zellen beobachtet werden.
Darüber hinaus wollen die Innsbrucker Forscher aber auch den Ursprung und die Evolution dieser Mechanismen untersuchen. Plattwürmer sind dazu besonders geeignet, da sie evolutionsgeschichtlich über 800 Millionen Jahre alt sind und die ersten Tiere waren, die ein Gehirn ausgebildet haben. Am Institut für Zoologie und Limnologie in Innsbruck werden Tausende dieser Plattwürmer in Kultur gehalten, um das Differenzierungspotential von Stammzellen zu untersuchen, zur Entwicklung von molekularen Stammzell-Markern und um die Identifizierung und Verfolgbarkeit von einzelnen Stammzellen zu erreichen. Der Forschungserfolg der Arbeitsgruppe um Prof. Rieger mit den Assistenten Peter Ladurner, Robert Gschwentner und Bert Hobmayer zeigt sich etwa daran, dass Peter Ladurner in diesem Jahr für seinen Arbeiten mit dem Theodor Körner Preis ausgezeichnet wurde. Dieser Preis wird an junge, begabte Wissenschafter verliehen. (cf)
Plattwürmer kommen unter anderem im Meeressand vor. Es sind wenige Millimeter große Tiere, die ein enormes Regenerationsvermögen aufweisen. Wird ein Tier in mehrere Stücke zerteilt, entstehen aus allen Teilen in wenigen Wochen wieder komplette Würmer. Mit Hilfe von speziellen Farbstoffen können die sich teilenden Zellen markiert werden und die Entwicklung von Stammzellen zu differenzierten Zellen beobachtet werden.
Darüber hinaus wollen die Innsbrucker Forscher aber auch den Ursprung und die Evolution dieser Mechanismen untersuchen. Plattwürmer sind dazu besonders geeignet, da sie evolutionsgeschichtlich über 800 Millionen Jahre alt sind und die ersten Tiere waren, die ein Gehirn ausgebildet haben. Am Institut für Zoologie und Limnologie in Innsbruck werden Tausende dieser Plattwürmer in Kultur gehalten, um das Differenzierungspotential von Stammzellen zu untersuchen, zur Entwicklung von molekularen Stammzell-Markern und um die Identifizierung und Verfolgbarkeit von einzelnen Stammzellen zu erreichen. Der Forschungserfolg der Arbeitsgruppe um Prof. Rieger mit den Assistenten Peter Ladurner, Robert Gschwentner und Bert Hobmayer zeigt sich etwa daran, dass Peter Ladurner in diesem Jahr für seinen Arbeiten mit dem Theodor Körner Preis ausgezeichnet wurde. Dieser Preis wird an junge, begabte Wissenschafter verliehen. (cf)