EuroDendro 2003

Letzte Woche fand in Obergurgl die vom Institut für Hochgebirgsforschung ausgerichtete Konferenz der europäischen Dendrochronologen bzw. Jahrringforscher "EuroDendro" statt. 100 Wissenschaftler aus 25 Ländern diskutierten neueste Ergebnisse zu Fragen der Umwelt- und Klimaentwicklung sowie der archäologischen und bauhistorischen Datierungen.
Jahresringe
Jahresringe
Mit den Methoden der Dendrochronologie oder Jahrringanalyse ist heute die jahrgenaue Datierung von Ereignissen bis weit in die Vergangenheit möglich. Unverzichtbar ist die Dendrochronologie im Bereich der Archäologie oder der Datierung historischer Gebäude, aber auch in der Erforschung der Umwelt- und Klimaentwicklung. So konnte beispielsweise der Streit um das genaue Alter des Dachstuhls des Goldenen Dachls in Innsbruck mit der Bestimmung des Fälldatums der Dachstuhlhölzer im Herbst/Winter 1497/98 durch den Leiter der Innsbrucker Dendrochronologieabteilung, Kurt Nicolussi, beigelegt werden. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt in der Abteilung ist der Aufbau einer 7100 Jahre langen, durchgehenden Jahrringkurve, die anhand von Hochlagenbäumen in den Tiroler Zentralalpen erstellt wurde. Diese Datenserie ist bisher einmalig und zählt auch weltweit zu den knapp 10 längsten Jahrringkurven. Damit wird es möglich, die Sommertemperaturschwankungen der letzten Jahrtausende zu rekonstruieren.

(sp)