Der programmierte Zelltod
Andreas Villunger vom Institut für Pathophysiologie und seine Kooperationspartner in Melbourne konnten nachweisen, dass zwei Proteine, die den Zelltod fördern, eine wesentliche Rolle bei der Behandlung gewisser Tumore spielen. Sie erhoffen sich dadurch neue Erkenntnisse für die Krebsbehandlung. Ihre Ergebnisse wurden im Science veröffentlicht.

In der soeben unter dem Titel "p-53 and Drug-Induced Apoptotic Responses Mediated by BH3-Only Proteins Puma and Noxa" erschienenen Arbeit in der Fachzeitschrift Science konnte das Forscherteam gemeinsam mit Kooperationspartnern in Melbourne zeigen, dass zwei zelltod-fördernde Proteine der Bcl-2 Familie (genannt PUMA/bbc3 und NOXA) kritisch für die apoptotische Wirkung von gängigen Zytostatika und der Strahlenbehandlung sind. Lymphozyten und Fibroblasten von Mäusen, denen diese Proteine fehlen, zeigen eine drastisch verringerte Sensitivität gegenüber Gammastrahlung, Zytostatika- aber auch Steroidbehandlung. Es wäre somit denkbar, dass das Fehlen dieser Proteine mit einem schlechten Ansprechen von gewissen Tumoren auf Behandlung korreliert. Die Wissenschaftler überlegen daher, ob diese Proteine als prognostische Marker herangezogen werden können. Weiters wäre es denkbar, dass das Fehlen dieser Protein die Entstehung von bösartigen Erkrankungen erleichtern, beschleunigen oder gar erst ermöglichen könnte - eine Theorie, die die Wissenschaftler als nächsten Schritt überprüfen werden.(sp)