Mathematikertreffen in Bozen

Unter der Federführung der Landessektion Tirol veranstaltete die Österreichische Mathematische Gesellschaft in Kooperation mit den italienischen Schwestergesellschaften Unione Matematica Italiana und Società Italiana di Matematica Applicata e Industriale vergangene Woche ihre diesjährige Tagung in Bozen.
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Die Österreichische Mathematische Gesellschaft veranstaltet ihre Treffen im 4-Jahres-Rhythmus. Beginnend mit diesem Jahr werden die Treffen als Nachbarschaftstagungen in und mit den angrenzenden Ländern gemeinsam abgehalten. Auf Grund der traditionell engen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Österreich und Italien war es nahe liegend, die erste Tagung unter diesem neuen Konzept in Bozen anzusiedeln, dies auch im Sinne einer regionalen universitären Zusammenarbeit und im Zeichen eines zusammenwachsenden Europas. Das erklärte Ziel der Tagungen ist es, die wissenschaftlichen Beziehungen der Länder und Regionen zu verdeutlichen, zu pflegen und zu fördern. Ein besonderes Anliegen war auch die Stärkung der Achse Innsbruck - Bozen. Dieses Anliegen stieß auf große Unterstützung durch den Präsident der Freien Universität Bozen, Dr. Friedrich Schmidl, der großzügig zur Finanzierung der Tagung beitrug. Das äußerst attraktive neue Konferenzzentrum der Europäischen Akademie Bozen bot einen hervorragenden Rahmen für die Tagung.

Die Planung und Organisation wurde unter Vorsitz von Prof. Michael Oberguggenberger am Institut für Technische Mathematik, Geometrie und Bauinformatik mit Unterstützung der Institute für Mathematik und für Informatik durchgeführt. Es gelang, sieben international hoch angesehene Wissenschaftler als Hauptvortragende zu gewinnen, darunter den Fields-Medaillen-Träger Enrico Bombieri (Princeton) - die Fieldsmedaille entspricht dem Nobelpreis im Gebiet der Mathematik.

Traditionell wird im Rahmen der Treffen auch die breitere Öffentlichkeit angesprochen. Diesmal referierte Bruno Buchberger (Linz) zum Thema "Mathematik und Informatik - eine Liebeserklärung". Buchberger hat sich nicht nur große Verdienste im Aufbau der Informatik in Österreich erworben, sondern ist Hauptantreibender für die Etablierung einer Informatik-Achse Innsbruck - Bozen - Trient.

Im Hauptteil der Tagungen trugen in vierzehn Sektionen 120 Referentinnen und Referenten ihre wissenschaftlichen Thesen vor. Daneben boten noch die drei Förderungspreisträger der ÖMG der Jahre 2001 - 2003 einen Vortrag an. Die Tagung erwies sich mit über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern als voller Erfolg. Angeschlossen an das Treffen war ein Fortbildungstag für Lehrer und Lehrerinnen unter dem Thema "Wolfgang Gröbner - Leben und Werk" sowie erstmals ein Fachhochschultreffen, das die immer wichtiger werdende Bildungsinstitution Fachhochschule in die Tagung einbinden sollte. (sh/cf)