Lügen haben lange Beine
Jeder von uns lügt, und wer das Gegenteil behauptet, der lügt auch. Mit dem Phänomen der Lüge beschäftigt sich ein Team um Prof. Eva Bänninger-Huber vom Institut für Psychologie. Zwischen Frauen und Männern wurden deutliche Unterschiede in der Motivation zu Lügen gefunden, nicht aber in der Häufigkeit des Lügens.

Warum lügen wir?
Die Gründe zu lügen, können sehr unterschiedlich sein: Prinzipiell können sie das Selbst, andere Menschen oder die Beziehung zu anderen Personen betreffen. Untersuchungen weisen darauf hin, dass im Allgemeinen häufiger aus eigennützigen Motiven gelogen wird als um andere Personen zu schützen. Wobei generell emotional nahestehende Personen weniger angelogen werden als andere Interaktionspartner.
Wie erkennt man Lügner?
Interessant ist auch, dass Lügen manchmal sehr schwer zu erkennen sind und daher oft unentdeckt bleiben. So zeigte beispielsweise eine von Annette Heinzle am Institut mittels Videoanalyse durchgeführte Studie, dass lügende Personen einem auch besonders oft ins Gesicht schauen können, und dass sich die Häufigkeit des Lächelns in Lügensituationen nicht generell von derjenigen in Wahrheitssituationen unterschiedet.
Lügen Frauen anders?
Eine andere zu diesem Thema am Institut für Psychologie durchgeführten Arbeit von Lara Erpelding befasst sich mit dem Lügeverhalten von Frauen in der Partnerschaft. Dabei konnte in der den Lügen zugrunde liegende Motivation deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt werden: Bei Frauen stehen beziehungs- und partnerorientierte Gründe fürs Lügen im Vordergrund. Die Lügnerinnen wollten mittels Lüge vor allem die Beziehung bzw. den Partner vor negativen Gefühlen schützen. Männer lügen mehr selbstorientiert, um sich besser darzustellen und den Vorteil zu erhalten (sp/cf)