Proteom-Experten tagen in Seefeld
Derzeit tagen Vertreter dieser neuen Sparte der Genomforschung in Seefeld. Knapp 200 Nachwuchswissenschaftler haben die Möglichkeit an der von Prof. Günther Bonn und Prof. Lukas Huber organisierten Tagung mit den weltweit führenden Forschern dieser Disziplin zu diskutieren. Wissenschaftsministerin Gehrer kam persönlich zur Eröffnung nach Seefeld.
In ihrer Eröffnungsrede betonte Wissenschaftsministerin Elisabeth Gehrer, dass sie sehr froh über das Projekt GEN-AU sei, dass im spannenden und zukunftsfähigen Bereich der Life-Science eine internationale Visitenkarte der österreichischen Wissenschaft sei: " Auf Vorschlag des Rates für Forschung und Technologieentwicklung haben wir dieses Projekt mit 31 Mio. Euro ausgestattet. Wir haben das vor allem deshalb gemacht, weil der Ansatz, in dieser jungen Forschungsparte, vor allem den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern und den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Anfang an die Chance zu geben sich auf der internationalen Wissenschaftsbühne zu bewähren, so innovativ und spannend ist". Derzeit sind österreichweit 60 Forschergruppen im GEN-AU-Projekt tätig.
Spannende wissenschaftliche Herausforderung
Die Entschlüsselung des Humangenoms gilt als einer der Meilensteine der Wissenschaftsgeschichte. Auf Basis der ersten menschlichen Genomsequenz wird die Anzahl der menschlichen Gene auf rund 30.000 geschätzt. Doch das scheinbare Ende ist für die Wissenschaft erst der Anfang. Zwar kennt man inzwischen sozusagen das Alphabet des Genoms, doch die daraus gebildeten Worte, die Gene, und ihre Bedeutung, die Genfunktion, sind großteils noch unbekannt. Weitgehend unbekannt sind auch die Arbeiter der menschlichen Zellen, die Proteine, "die ausführenden Organe einer Körperzelle", die maßgeblich an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind. Mit ein Grund, warum "proteomics", die Erforschung des menschlichen Proteoms, derzeit weltweit vorangetrieben und finanziell gefördert wird.
Innsbrucker Forscher stark involviert
Durch Proteomuntersuchungen unter exakt definierten Bedingungen erhoffen sich die Grundlagenforscher metabolische Netzwerke, Netzwerke der Signaltransduktion und physiologische als auch pathologische Zustände besser verstehen zu lernen. Dazu der Mediziner und Zellbiologe Prof. Lukas Huber: "Diese neuen Technologien stoßen auch eine Tür in Richtung Diagnostik und Therapiebegleitung mit ungeheurem Potential auf".
Deshalb haben die Innsbrucker Proteomforscher die führenden internationalen Experten zusammen mit den jungen Forschern des österreichischen Genforschungsprogramms GEN-AU nach Seefeld zu einem Kongress eingeladen. "Wir sind weltweit bereits mit den Besten auf diesem Forschungsgebiet ganz vorne mit dabei und möchten daher mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen die neuesten Technologien und Konzepte in Seefeld diskutieren", meint der Innsbrucker Chemiker Prof. Günther Bonn.
Aktive Nachwuchsförderung
Die Idee des Kongresses in Seefeld ist faszinierend: Knapp 200 Nachwuchswissenschaftler haben die Chance ihre Forschungsansätze und -ergebnisse mit den besten internationalen Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Proteomforschung zu diskutieren. Die Kosten dafür werden vom Projekt getragen. Dies ist eine der Maßnahmen, um junge Menschen mit dem Abenteuer Wissenschaft in Kontakt zu bringen. Darüber hinaus gibt es im Projekt GEN-AU auch eine Summerschool, in deren Rahmen interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler die Chance haben in den Arbeitsalltag in einem Forschungslabor hineinzuschnuppern und somit vielleicht bereits frühzeitig ein späteres Arbeitsfeld zu entdecken. Neben der Nachwuchsförderung wird auch die Mobilität sehr groß geschrieben: "Alle Jungwissenschaftler im Projekt GEN-AU", so Elisabeth Gehrer, "können ein Jahr in einer entsprechenden internationalen Forschungseinrichtung zu verbringen, somit schaffen wir die Grundlage dafür, das unsere wissenschaftlicher Nachwuchs im Ausland tätig wird, aber auch Wissen mit nach Hause bringt. So entstehen die Netzwerke, die wir brauchen."
Diskussionsveranstaltung zum Thema
Im Zusammenhang mit dem Kongress in Seefeld findet heute abend (28 Januar 2004) um 20 Uhr, im großen Sendesaal des ORF Landesstudios Tirol eine Podiumsdiskussion zum Thema "Genomforschung: ökonomische Chance - sozialpolitische Herausforderung" statt. Vertreter der Genomforschung, der Industrie, der Politik, der Soziologie und der Theologie diskutieren über die Grenzen der Genomforschung und wie wir als Gesellschaft damit umgehen können. (cf)
Spannende wissenschaftliche Herausforderung
Die Entschlüsselung des Humangenoms gilt als einer der Meilensteine der Wissenschaftsgeschichte. Auf Basis der ersten menschlichen Genomsequenz wird die Anzahl der menschlichen Gene auf rund 30.000 geschätzt. Doch das scheinbare Ende ist für die Wissenschaft erst der Anfang. Zwar kennt man inzwischen sozusagen das Alphabet des Genoms, doch die daraus gebildeten Worte, die Gene, und ihre Bedeutung, die Genfunktion, sind großteils noch unbekannt. Weitgehend unbekannt sind auch die Arbeiter der menschlichen Zellen, die Proteine, "die ausführenden Organe einer Körperzelle", die maßgeblich an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind. Mit ein Grund, warum "proteomics", die Erforschung des menschlichen Proteoms, derzeit weltweit vorangetrieben und finanziell gefördert wird.
Innsbrucker Forscher stark involviert
Durch Proteomuntersuchungen unter exakt definierten Bedingungen erhoffen sich die Grundlagenforscher metabolische Netzwerke, Netzwerke der Signaltransduktion und physiologische als auch pathologische Zustände besser verstehen zu lernen. Dazu der Mediziner und Zellbiologe Prof. Lukas Huber: "Diese neuen Technologien stoßen auch eine Tür in Richtung Diagnostik und Therapiebegleitung mit ungeheurem Potential auf".
Deshalb haben die Innsbrucker Proteomforscher die führenden internationalen Experten zusammen mit den jungen Forschern des österreichischen Genforschungsprogramms GEN-AU nach Seefeld zu einem Kongress eingeladen. "Wir sind weltweit bereits mit den Besten auf diesem Forschungsgebiet ganz vorne mit dabei und möchten daher mit den internationalen Kolleginnen und Kollegen die neuesten Technologien und Konzepte in Seefeld diskutieren", meint der Innsbrucker Chemiker Prof. Günther Bonn.
Aktive Nachwuchsförderung
Die Idee des Kongresses in Seefeld ist faszinierend: Knapp 200 Nachwuchswissenschaftler haben die Chance ihre Forschungsansätze und -ergebnisse mit den besten internationalen Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Proteomforschung zu diskutieren. Die Kosten dafür werden vom Projekt getragen. Dies ist eine der Maßnahmen, um junge Menschen mit dem Abenteuer Wissenschaft in Kontakt zu bringen. Darüber hinaus gibt es im Projekt GEN-AU auch eine Summerschool, in deren Rahmen interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler die Chance haben in den Arbeitsalltag in einem Forschungslabor hineinzuschnuppern und somit vielleicht bereits frühzeitig ein späteres Arbeitsfeld zu entdecken. Neben der Nachwuchsförderung wird auch die Mobilität sehr groß geschrieben: "Alle Jungwissenschaftler im Projekt GEN-AU", so Elisabeth Gehrer, "können ein Jahr in einer entsprechenden internationalen Forschungseinrichtung zu verbringen, somit schaffen wir die Grundlage dafür, das unsere wissenschaftlicher Nachwuchs im Ausland tätig wird, aber auch Wissen mit nach Hause bringt. So entstehen die Netzwerke, die wir brauchen."
Diskussionsveranstaltung zum Thema
Im Zusammenhang mit dem Kongress in Seefeld findet heute abend (28 Januar 2004) um 20 Uhr, im großen Sendesaal des ORF Landesstudios Tirol eine Podiumsdiskussion zum Thema "Genomforschung: ökonomische Chance - sozialpolitische Herausforderung" statt. Vertreter der Genomforschung, der Industrie, der Politik, der Soziologie und der Theologie diskutieren über die Grenzen der Genomforschung und wie wir als Gesellschaft damit umgehen können. (cf)