Im Mikrokosmos des Lebens
Biomoleküle - wie zum Beispiel Proteine - sind die Baustoffe und "Motoren" des Lebens. Sie stehen unter anderem im Zentrum der Biowissenschaften. Das neue Zentrum für molekulare Biowissenschaften (CMBI) der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck begibt sich mit einer ganzen Palette an Forschungsarbeiten mitten hinein in diesen faszinierenden Mikrokosmos des Lebens.
Zeugnis dafür legte am Wochenende die erste Jahrestagung des CMBI mit 120 beteiligten Wissenschaftlern am Grillhof in Vill ab. iPoint sprach dabei mit dem prominenten Gast der Konferenz, dem Nobelpreisträger für Chemie, Prof. Dr. Robert Huber.
Wachstum, Veränderung, Entwicklung - hinter diesen Vorgängen stecken hochkomplizierte biologische Prozesse auf molekularer Ebene. Diese aufzuklären liefert eine Grundlage zum Verständnis des Lebens, von Organismen, zur Behandlung von Krankheiten - die zukunftsträchtige Perspektive der Biowissenschaften ließe sich unendlich fortsetzen. "Am Dringlichsten müssen wir aufklären, wo bestimmte Zielmoleküle ´sitzen`. Dies ist das Hauptproblem der Pharmaforschung. Wenn wir wissen, welche Schlüsselmoleküle bei welchen Krankheiten genau eine Rolle spielen, wie diese Schlüsselmoleküle aussehen, dann können wir diese auch lahm legen", so der Chemie-Nobelpreisträger. Wenn eine Krebszelle auswandere, sich durchs Gewebe fresse, zum Beispiel in die Blutbahn, scheide sie Proteasen aus - Stoffe, die Proteine in ihre Bestandteile zerlegen können. Wenn wir diese Proteasen binden könnten, würde auch die Metastasierung verhindert werden können", so Huber. Proteine funktionierten häufig nach dem "Schlüssel-Schloss-Prinzip". Dies bedeute, wenn ihre räumliche Struktur bekannt sei, könnten auch maßgeschneiderte Medikamente entwickelt werden.
Proteine erfüllen inner- und außerhalb von Zellen die vielfältigsten Aufgaben. Sie geben Signale, üben Stützfunktionen aus, stellen den Energiebedarf sicher, usw. Dieser Vielfalt entspricht die verschiedene Lebensdauer von Proteinen. Manche, zum Beispiel jene, die bestimmte Abschnitte der Zellteilung steuern, leben nur wenige Minuten, andere leben so lange wie wir selbst - zum Beispiel die Proteine der Augenlinse. Bisher wurde nur ein kleiner Teil der räumlichen Strukturen der Proteine des Menschen analysiert. Diese Stoffe ursächlich zu verstehen, ist daher eine große Aufgabe für die Medikamententwicklung und Therapie der Zukunft.
Bei der Jahrestagung des CMBI wurden von den 15 im Centrum gebündelten Forschergruppen aktuelle Ergebnisse präsentiert. Die Tagung, die dem Wissensaustausch der Experten diente, wird in Zukunft jährlich stattfinden. Das CMBI hat derzeit 15 beteiligte Wissenschaftlergruppen aus den Fakultäten für Biologie, für Chemie und Pharmazie sowie für Mathematik, Informatik und Physik. "Das Konzept geht auf. Eine ganze Reihe von Kollegen steht für die Aufnahme in das neue Centrum bereits Schlange", zeigten sich der Vizerektor für Forschung der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Tilmann Märk und der Leiter des Zentrums, Univ.-Prof. Dr. Klaus Bister, bei der Tagung in Vill erfreut. (scinews)
Wachstum, Veränderung, Entwicklung - hinter diesen Vorgängen stecken hochkomplizierte biologische Prozesse auf molekularer Ebene. Diese aufzuklären liefert eine Grundlage zum Verständnis des Lebens, von Organismen, zur Behandlung von Krankheiten - die zukunftsträchtige Perspektive der Biowissenschaften ließe sich unendlich fortsetzen. "Am Dringlichsten müssen wir aufklären, wo bestimmte Zielmoleküle ´sitzen`. Dies ist das Hauptproblem der Pharmaforschung. Wenn wir wissen, welche Schlüsselmoleküle bei welchen Krankheiten genau eine Rolle spielen, wie diese Schlüsselmoleküle aussehen, dann können wir diese auch lahm legen", so der Chemie-Nobelpreisträger. Wenn eine Krebszelle auswandere, sich durchs Gewebe fresse, zum Beispiel in die Blutbahn, scheide sie Proteasen aus - Stoffe, die Proteine in ihre Bestandteile zerlegen können. Wenn wir diese Proteasen binden könnten, würde auch die Metastasierung verhindert werden können", so Huber. Proteine funktionierten häufig nach dem "Schlüssel-Schloss-Prinzip". Dies bedeute, wenn ihre räumliche Struktur bekannt sei, könnten auch maßgeschneiderte Medikamente entwickelt werden.
Proteine erfüllen inner- und außerhalb von Zellen die vielfältigsten Aufgaben. Sie geben Signale, üben Stützfunktionen aus, stellen den Energiebedarf sicher, usw. Dieser Vielfalt entspricht die verschiedene Lebensdauer von Proteinen. Manche, zum Beispiel jene, die bestimmte Abschnitte der Zellteilung steuern, leben nur wenige Minuten, andere leben so lange wie wir selbst - zum Beispiel die Proteine der Augenlinse. Bisher wurde nur ein kleiner Teil der räumlichen Strukturen der Proteine des Menschen analysiert. Diese Stoffe ursächlich zu verstehen, ist daher eine große Aufgabe für die Medikamententwicklung und Therapie der Zukunft.
Bei der Jahrestagung des CMBI wurden von den 15 im Centrum gebündelten Forschergruppen aktuelle Ergebnisse präsentiert. Die Tagung, die dem Wissensaustausch der Experten diente, wird in Zukunft jährlich stattfinden. Das CMBI hat derzeit 15 beteiligte Wissenschaftlergruppen aus den Fakultäten für Biologie, für Chemie und Pharmazie sowie für Mathematik, Informatik und Physik. "Das Konzept geht auf. Eine ganze Reihe von Kollegen steht für die Aufnahme in das neue Centrum bereits Schlange", zeigten sich der Vizerektor für Forschung der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Tilmann Märk und der Leiter des Zentrums, Univ.-Prof. Dr. Klaus Bister, bei der Tagung in Vill erfreut. (scinews)