Zweite Internationale "Mountain Research" Konferenz in Südtirol
Welche Auswirkungen haben die Eingriffe des Menschen auf sensible Lebensräume in den Berggebieten und welchen Zweck hat die Erforschung von Schutzgebieten in den Alpen? Diese beiden Fragestellungen waren die Schwerpunkte der vom Institut für Botanik und vom Institut für Wirtschaftstheorie, -politik und -geschichte mitorganisierten Tagung, die letzte Woche im Nationalparkhaus Trafoi (Nationalpark Stilfser Joch, Südtirol) abgehalten wurde.

Diskussionen und Lösungsansätze zu den verschiedensten alpinen Fragstellungen
Dieses Jahr beschäftigte sich eine Reihe von Vorträgen mit Pilotstudien zu verschiedensten alpinen Fragstellungen - sei es Verkehr, Biodiversität oder Landwirtschaft. Allen gemeinsam war dabei der Versuch, die Probleme in einer inter- und transdiziplinären Arbeitsgruppe aus ÖkologInnen, ÖkonomInnen und SozialwissenschaftlerInnen und in enger Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung zu lösen.
Einen weiteren Themenschwerpunkt der Tagung bildeten Schutzgebiete. Viele Beiträge unterstrichen die Bedeutung der Forschung speziell bezogen auf Langzeitstudien zum Klimawandel oder auf die Auswirkungen des Tourismus auf alpine Ökosysteme. Auch Lösungsansätze zur Steigerung der Akzeptanz von Schutzgebieten wurden vorgestellt, wobei ein allgemeiner Konsens in Richtung verstärkter Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen und der betroffenen Bevölkerung festgestellt werden konnte.
Erster Schritt für internationale Plattform für JungwissenschaftlerInnen gelegt
Neben inhaltlichen Diskussionen zu den einzelnen Schwerpunktthemen bot die Konferenz den JungforscherInnen aber auch Gelegenheit, mit KollegInnen aus anderen Ländern in entspannter Atmosphäre zu diskutieren und damit den Grundstein für den Aufbau einer internationalen Plattform für JungwissenschaftlerInnen zu legen. Unter der Leitung von Ulrike Tappeiner vom Institut für Botanik und der EURAC.research Bozen wurden die jungen ForscherInnen durch ein hochkarätig besetztes Wissenschaftskomitee begleitet. So waren etwa Harald Bugmann von der ETH Zürich, Corrado Diamantini von der Universität in Trient, Marino Gatto von der Universität in Mailand und Guido Plassmann vom Alpinen Network for Protected Areas in Grenoble, Frankreich sowie Gottfried Tappeiner von der LFU Innsbruck anwesend. (bb)