Dem Numinosen auf der Spur
Bereits zum 18. Mal veranstaltete das Institut für Europäische Ethnologie vergangene Woche seine jährliche interdisziplinäre Tagung zur Erzählforschung. Drei Tage lang diskutierten Erzählforscherinnen und Erzählforscher aus ganz Europa in Innsbruck über Erfahrungen des Numinosen im Spiegel der populären Erzähltraditionen, der Kunst und Literatur.
Die Erfahrung des Numinosen steht an der Grenze zwischen psychologischer und kultureller Alltagsbewältigung. Als Instrument zur Kanalisierung menschlicher Ängste, als psychische Grundlage religiösen Erlebens, aber auch als erzieherisches Mittel hat die kulturelle Darstellung der Wahrnehmungsgrenze zwischen dieser Welt und der "Anderswelt" jahrtausendelang die Menschheit fasziniert. Noch mehr als in der von rationalen Orientierungsmustern weitgehend bestimmten Moderne haben frühere Jahrhunderte dem numinosen Erlebnis, der Schreckbegegnung und dem Traum große Bedeutung zugemessen.
Die Phänomenologie des Numinosen stand vergangene Woche im Mittelpunkt des 18. interdisziplinären Symposions zur Erzählforschung an der LFU Innsbruck. Vertreterinnen und Vertreter der Fächer Europäische Ethnologie, Afrikanistik, Nordistik, Mediävistik, Kunstgeschichte, Psychologie und Psychoanalyse aus fünf europäischen Ländern trafen sich vergangene Woche im Alten Rathaus der Stadt Innsbruck, wo sie sich unter dem Titel "Mythos und Memoria" der kulturhistorischen Spurensuche in den Bereichen der populären Erzähltraditionen, der Kunst und Literatur widmeten - jenen Forschungsfeldern also, die Einsichten in und Aufschlüsse über das Denken und Fühlen früherer Generationen zu geben vermögen. Die im Rahmen des Symposions unter der Leitung von Prof. Leander Petzoldt behandelten Themen reichten von der numinosen Wahrnehmung historischer Krankheitsbilder über Prozesse der Erinnerung und Mythenbildung bis hin zu Dämonenvorstellungen, Magie und der Dramaturgie des Numinosen in Film und Oper.
Seit Mitte der 1980er Jahre bietet das abwechselnd auf der Brunnenburg (Dorf Tirol) und in Innsbruck veranstaltete Symposion zur Volkserzählung einen Rahmen für interdisziplinären Austausch zu aktuellen, aber auch grundlegenden Fragen der Erzählforschung und verwandter Forschungsfelder. Organisiert wurde die Tagung heuer von Prof. Ingo Schneider und Mag. Oliver Haid vom Institut für Europäische Ethnologie an der LFU Innsbruck. (bb)
Die Phänomenologie des Numinosen stand vergangene Woche im Mittelpunkt des 18. interdisziplinären Symposions zur Erzählforschung an der LFU Innsbruck. Vertreterinnen und Vertreter der Fächer Europäische Ethnologie, Afrikanistik, Nordistik, Mediävistik, Kunstgeschichte, Psychologie und Psychoanalyse aus fünf europäischen Ländern trafen sich vergangene Woche im Alten Rathaus der Stadt Innsbruck, wo sie sich unter dem Titel "Mythos und Memoria" der kulturhistorischen Spurensuche in den Bereichen der populären Erzähltraditionen, der Kunst und Literatur widmeten - jenen Forschungsfeldern also, die Einsichten in und Aufschlüsse über das Denken und Fühlen früherer Generationen zu geben vermögen. Die im Rahmen des Symposions unter der Leitung von Prof. Leander Petzoldt behandelten Themen reichten von der numinosen Wahrnehmung historischer Krankheitsbilder über Prozesse der Erinnerung und Mythenbildung bis hin zu Dämonenvorstellungen, Magie und der Dramaturgie des Numinosen in Film und Oper.
Seit Mitte der 1980er Jahre bietet das abwechselnd auf der Brunnenburg (Dorf Tirol) und in Innsbruck veranstaltete Symposion zur Volkserzählung einen Rahmen für interdisziplinären Austausch zu aktuellen, aber auch grundlegenden Fragen der Erzählforschung und verwandter Forschungsfelder. Organisiert wurde die Tagung heuer von Prof. Ingo Schneider und Mag. Oliver Haid vom Institut für Europäische Ethnologie an der LFU Innsbruck. (bb)