Landnutzung und Klimaerwärmung
Wie wirken sich Änderungen in der Landnutzung auf die CO2-Konzentration der Atmosphäre aus? Diese und andere Fragen sind für die Zukunft des Alpenraums von großer Bedeutung, denn eine Zunahme von Kohlenstoff in der Atmosphäre würde massiv zur Klimaerwärmung beitragen und beeinträchtigt auch die Stabilität von Gebirgsökosystemen. Einige dieser Wissenslücken wurden nun durch das EU-Projekt „CARBOMONT“ geschlossen.

Das Projekt CARBOMONT kommt an diesem Wochenende zum Abschluss. Aus diesem Anlass fand am Institut für Botanik vergangener Tage eine wissenschaftliche Abschlusstagung statt, bei dem Experten einen Überblick über die Auswirkungen von Bewirtschaftungsänderungen im Gebirge auf Kohlenstoffvorräte und –flüsse gaben. Der Untersuchungsansatz von „CARBOMONT“ umfasste neben einem Vergleich der Kohlenstoffbilanzen von 30 Ökosystemen auch eine Analyse der wichtigsten zugrunde liegenden Prozesse. Darüber hinaus wurden auf allen Versuchsgebieten absehbare Szenarien unterschiedlicher Landnutzung entwickelt, die in Kombination mit Fernerkundung und den Erkenntnissen der Prozessanalysen eine Abschätzung der vergangenen, heutigen und künftigen Kohlenstoffbilanzen ganzer Landschaften bzw. Talausschnitten ermöglichen.
Bei einer gemeinsamen Konferenz mit dem europäischen Schwesterprojekt „GREENGRASS“ in Trient (Italien) wurde diesen Mittwoch festgestellt, dass im Vergleich mit landwirtschaftlichen Flächen im europäischen Tiefland Gebirgsökosysteme in ihrer CO2-Bilanz besonders empfindlich auf Änderungen der Bewirtschaftung und des Klimas reagieren. Aufgrund ihres ausgeglichenen Stoffhaushalts können sich Bergwiesen und -weiden bereits durch geringfügige Umweltveränderungen von einer schwachen CO2-Senke in eine CO2-Quelle verwandeln. (bb)