Aus jedem Modell das Beste
Bei der ersten Informationsveranstaltung zum Thema Bologna-Prozess an der LFU Innsbruck präsentierten Professoren renommierter Universitäten ihre Erfahrungen mit der Umsetzung des Bologna-Prozesses. Alle Aspekte der Modelle stießen unter den Zuhörern nicht auf Zustimmung, jedoch kann sich die Leopold-Franzens-Universität aus jedem Modell das Beste herausholen.
Der Bologna-Prozess mit all seinen Visionen und Zielen lässt die zuständigen ausführenden Beauftragten sehr schnell an seine Grenzen stoßen. Jedoch über einen Punkt sind sich die Fachleute einig: Der Prozess soll zu einer eindeutigen Qualitätsverbesserung des Ist-Zustandes an den Universitäten und Bildungseinrichtungen unseres Landes führen. Ansonsten gehen die Meinungen zu Art und Weise der Durchführung weit auseinander.
Die Entwicklung des Bologna-Prozesses eingeleitet durch die Sorbonne-Erklärung im Mai 1998 ist eine große Herausforderung für die Universität Innsbruck. Nach der Umstrukturierung der Fakultäten, als Folge des UOG 2002, werden jetzt Änderungen und Verbesserungen im Bereich der Lehre und der Forschung angedacht. Das neue System soll eine Qualitätssicherung sowie eine internationale Anerkennung der Studieninhalte (ECTS – European Credit Transfer System) mit sich bringen. Auch die Entwicklung gemeinsamer Abschlüsse sowie das lebensbegleitende Lernen, stellen Teilziele des Prozesses dar.
Erster Schritt
An der LFU wurde bereits im Wintersemester 2004/2005 das so genannte Diploma Supplement eingeführt. Darunter versteht man einen Diplomzusatz, der dem Hochschulzeugnis in einer gängigen europäischen Sprache, meist Englisch, beigefügt wird. Er enthält eine standardisierte Beschreibung von Art, Stufe, Kontext und Status des erfolgreich abgeschlossenen Studiums durch die Graduierten. Das Diploma Supplement ist der erste sichtbare Schritt der Uni Innsbruck in Richtung Bologna-Prozess.
Alle weiteren Fragen und Ziele bedürfen genauer Analysen. Aus diesem Grund fand vergangene Woche eine Informationsveranstaltung zum Bologna-Prozess an der LFU statt. Dort stellten zwei Professoren die Modelle ihrer Universitäten vor, und lieferten so den vielen anwesenden ProfessorInnen, AssistentInnen und Studierenden für das zuständige Vizerektorat für Lehrende und Studierende sowie für die Vizerektorin Eva Bänninger-Huber wertvolle Anregungen.
Trennung von Lehre und Forschung
Ein interessantes Modell betreibt die Philosophisch-historische Fakultät der Universität Bern in der Schweiz. Da es in der Schweiz keinerlei Bundesvorgaben bezüglich des Bologna-Prozesses gibt, liegt die Planungshoheit einzig und allein bei den Fakultäten. Bologna bedeutet einen Systemwechsel, dies führte in Bern zu einer Totalrevision der wissenschaftlichen Struktur. Den Zuständigen dort erschien es als sinnvoll, eine Entflechtung von Forschung und Lehre in der formalen Organisation anzustreben. Dies soll eine flexible Ausgestaltung der Lehre ermöglichen sowie auf aktuelle „(Arbeits-) Marktbedürfnisse“ ausgerichtet sein.
Auswahl von Lernenden
Prof. Volker Gehmlich, von der Universität Osnabrück spricht von einer Auswahl der Lernenden und von einem Paradigmenwechesel. Die Lernkette wird hier von der anderen Seite her aufgerollt. Aufgrund der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, werden die erwünschten Lernergebnisse in Bezug auf das Fach, jedoch auch „überfachlich“ erhoben. Diese Ergebnisse geben dann Rückschluss auf den Lernbereich und die Art der Lernenden. Mit diesem System kann eine deutliche Selektion der geeigneten Lernenden stattfinden. Die Auswahl findet in persönlichen Gesprächen mit den Studienanwärtern statt und ermöglicht eine höhere Qualität in der Ausbildung. Dieses Modell war nicht gerade unumstritten. Vor allem Dekan Lukesch war sehr skeptisch, ob dies wirklich der richtige Weg wäre. Er war der Meinung, dass der Zugang zur Bildung für jeden möglich sein sollte.
Viele verschiedene Modelle, geben viele verschiedene Anregungen. Die Universität Innsbruck hat nun die schwierige Aufgabe, sich aus allen Modellen, die besten Konzepte herauszuholen. (mer)
Die Entwicklung des Bologna-Prozesses eingeleitet durch die Sorbonne-Erklärung im Mai 1998 ist eine große Herausforderung für die Universität Innsbruck. Nach der Umstrukturierung der Fakultäten, als Folge des UOG 2002, werden jetzt Änderungen und Verbesserungen im Bereich der Lehre und der Forschung angedacht. Das neue System soll eine Qualitätssicherung sowie eine internationale Anerkennung der Studieninhalte (ECTS – European Credit Transfer System) mit sich bringen. Auch die Entwicklung gemeinsamer Abschlüsse sowie das lebensbegleitende Lernen, stellen Teilziele des Prozesses dar.
Erster Schritt
An der LFU wurde bereits im Wintersemester 2004/2005 das so genannte Diploma Supplement eingeführt. Darunter versteht man einen Diplomzusatz, der dem Hochschulzeugnis in einer gängigen europäischen Sprache, meist Englisch, beigefügt wird. Er enthält eine standardisierte Beschreibung von Art, Stufe, Kontext und Status des erfolgreich abgeschlossenen Studiums durch die Graduierten. Das Diploma Supplement ist der erste sichtbare Schritt der Uni Innsbruck in Richtung Bologna-Prozess.
Alle weiteren Fragen und Ziele bedürfen genauer Analysen. Aus diesem Grund fand vergangene Woche eine Informationsveranstaltung zum Bologna-Prozess an der LFU statt. Dort stellten zwei Professoren die Modelle ihrer Universitäten vor, und lieferten so den vielen anwesenden ProfessorInnen, AssistentInnen und Studierenden für das zuständige Vizerektorat für Lehrende und Studierende sowie für die Vizerektorin Eva Bänninger-Huber wertvolle Anregungen.
Trennung von Lehre und Forschung
Ein interessantes Modell betreibt die Philosophisch-historische Fakultät der Universität Bern in der Schweiz. Da es in der Schweiz keinerlei Bundesvorgaben bezüglich des Bologna-Prozesses gibt, liegt die Planungshoheit einzig und allein bei den Fakultäten. Bologna bedeutet einen Systemwechsel, dies führte in Bern zu einer Totalrevision der wissenschaftlichen Struktur. Den Zuständigen dort erschien es als sinnvoll, eine Entflechtung von Forschung und Lehre in der formalen Organisation anzustreben. Dies soll eine flexible Ausgestaltung der Lehre ermöglichen sowie auf aktuelle „(Arbeits-) Marktbedürfnisse“ ausgerichtet sein.
Auswahl von Lernenden
Prof. Volker Gehmlich, von der Universität Osnabrück spricht von einer Auswahl der Lernenden und von einem Paradigmenwechesel. Die Lernkette wird hier von der anderen Seite her aufgerollt. Aufgrund der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, werden die erwünschten Lernergebnisse in Bezug auf das Fach, jedoch auch „überfachlich“ erhoben. Diese Ergebnisse geben dann Rückschluss auf den Lernbereich und die Art der Lernenden. Mit diesem System kann eine deutliche Selektion der geeigneten Lernenden stattfinden. Die Auswahl findet in persönlichen Gesprächen mit den Studienanwärtern statt und ermöglicht eine höhere Qualität in der Ausbildung. Dieses Modell war nicht gerade unumstritten. Vor allem Dekan Lukesch war sehr skeptisch, ob dies wirklich der richtige Weg wäre. Er war der Meinung, dass der Zugang zur Bildung für jeden möglich sein sollte.
Viele verschiedene Modelle, geben viele verschiedene Anregungen. Die Universität Innsbruck hat nun die schwierige Aufgabe, sich aus allen Modellen, die besten Konzepte herauszuholen. (mer)