Fördermittel aus dem Swarovski-Förderungsfonds übergeben

Im Rahmen einer kleinen Feier überreichten gestern Vizerektor Tilmann Märk, Dr. Karlheinz Kolb und Dr. Christian Riml vom International PR Department Swarovski Fördermittel aus dem "D. Swarovski - Leopold - Franzens - Universität Innsbruck Förderungsfonds". Diese Fördergelder vergibt Swarovski jährlich an evaluierte, ausgewählte Projekte, wissenschaftliche Arbeiten, Veröffentlichungen und Veranstaltungen. Heuer wurden 24 WissenschafterInnen bedacht.
Dr. Christian Riml, VR Tilmann Märk, Dr. Karlheinz Kolb
Dr. Christian Riml, VR Tilmann Märk, Dr. Karlheinz Kolb
Der "D. Swarovski - Leopold - Franzens - Universität Innsbruck Förderungsfonds“ wurde im Jahr 1990 errichtet und wird jährlich von Swarovski dotiert. Voriges Jahr wurden rund 60.000 Euro an WissenschafterInnen der LFU übergeben, wobei durch die Neuschaffung der Medizinischen Universität eine Aufsplittung des Gesamtbetrages erfolgt, sodass der LFU 75% der Fördermittel, der Medizin-Uni 25% zur Verfügung stehen.

Der Fonds dient vor allem zur Unterstützung aller Fakultäten der Uni Innsbruck in Bezug auf Forschung und Lehre. Inkludiert ist hierbei die finanzielle Unterstützung von wissenschaftlichen Arbeiten, Forschungsprojekten, Veröffentlichungen, Veranstaltungen sowie die Anschaffung von Einrichtungen, Hilfsmitteln und Gerätschaften in Zusammenhang mit Forschungsprojekten.

„Nachdem die LFU schon seit Jahrzehnten durch unser Unternehmen gefördert wurde - direkt und indirekt, wurde auf Grund der immer mehr werdenden direkten Anfragen und Unterstützungsansuchen dieser Fonds eingerichtet, um die Mittel konzentriert und kanalisiert einsetzen zu können“, erklärt Dr. Karlheinz Kolb bei der Übergabe am Dienstag. „Dabei war das Ziel des Fonds, der LFU größtmögliche Freiheit bei der Vergabe der Mittel zu gewähren, unserem Unternehmen aber auch Information und eine gewisse Mitsprachemöglichkeit bei der Disposition zu ermöglichen“, meinte Kolb. Swarovski hat schon vor der Einrichtung dieses Fonds einzelne Institute, verschiedenste Projekte, Forschungsaufträge sowie die Dotierung des inzwischen nicht mehr existenten Universitätsbundes finanziell unterstützt.

„Wissenschaftliche Forschung, vor allem Spitzenforschung, braucht gewisse Voraussetzungen und ein Auf und Ab in der Finanzierung, wie es in den letzten Jahren passierte, ist in diesem Fall eher kontraproduktiv. Forschung braucht Geld und sie braucht Zeit und vor allem auch begeisterte Forscherinnen und Forscher“, betont Märk vor der Übergabe. Aus den verschiedensten Gründen wird es heute zunehmend schwieriger, Forschung zu finanzieren, auch die Drittmitteleinwerbung wird kompetitiver und alle spüren den gleichen Finanzierungsdruck. „Daher möchte ich Dr. Kolb und der Firma Swarovski recht herzlich für diese wichtige Unterstützung danken.“

Die drei höchstdotierten Projekte
„Ionic changes in cell death“ von Univ.-Doz. Dr. Gerhard Krumschnabel vom Institut für Zoologie und Limnologie. In seiner Studie versucht der Wissenschafter zu ergründen, wie sich Zellen mit sehr hoher Toleranz gegen Stressbedingungen im Vergleich zu Zellen mit geringer Stresstoleranz verhalten. Daraus sollen grundlegende Erkenntnisse über die physiologische Bedeutung und die funktionelle Rolle von Veränderungen der Ionenhomöostase in der Apoptose (auch als programmierter Zelltod bezeichnet) gewonnen werden.
Prof. Ruben Sommaruga vom Institut für Zoologie und Limnologie untersucht in seinem Projekt „UV photobiology of Himalayan lakes“ die Auswirkungen von UV-Strahlung auf Hochgebirgsseen, die sich in einer Höhe von bis zu 5.400 Metern befinden. Diese Erkenntnisse konnte Prof. Sommaruga an mehreren Hochgebirgsseen im alpinen Raum, den Anden und den Pyrenäen gewinnen. „Wenn wir verstehen, wie sich diese Mikroorganismen selbst gegen ultraviolette Strahlung schützen, können wir auch Strategien eines UV-Schutzes für Menschen entwickeln“, beschreibt der Wissenschafter die Ziele seines Forschungsprojekts.
Dr. Thorsten Schwerte vom Institut für Zoologie und Limnologie bekam die Förderzusage für seine Arbeit zum Thema „Funct. Cardiogenesis in Zebrafish“. Der Zebrafisch entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu einem anerkannten Modelltier mit humanbiologischer Relevanz. Die sehr kleinen Larvalstadien bieten optimale Voraussetzungen um die Entwicklung des Herzens zu untersuchen. Die Ergebnisse dieses Projektes ermöglichen zukünftig genauere Untersuchungen der Herzentwicklung und der davon abhängigen Strukturen.

Weiters wurden Förderzusagen an folgende WissenschafterInnen überreicht:

Prof. Monika Fink
Institut für Musikwissenschaft
„Musikgeschichte Tirols, Band 2“

Prof. Rolf Steininger
Institut für Zeitgeschichte
„Österreich – Israel (Sammelband)“

Dr. Gabriela Kompatscher Gufler
Institut für Sprachen und Literaturen, Abteilung für Latinistik
Habilschrift „Herbert von Clairvaux“

Dr. Wilfrid Allinger
Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik
„Aramus, Projektgrabung in Armenien“

Prof. Erika Thurner
Institut für Politikwissenschaft
„Langes Schweigen – Späte Erinnerung“

Dr. Andreas Vonach
Institut für Bibelwissenschaften und Fundamentaltheologie
„Gottesvolk als Tempel“

Dr. Thomas Böhm
Institut für Praktische Theologie
„Religion durch Medien“

Prof. Helmut Reinalter
Institut für Geschichte
„Typologien des Verschwörungsdenkens“

Prof. Ingo Schneider
Institut für Europäische Ethnologie und Volkskunde
„18. interdisziplinäres Symposium zur Volkserzählung, Thema: Mythols Memoria“

Prof. Dieter Schäfer
Institut für Hochgebirgsforschung
„Internationales Colloquium: Land use, Subsistence and Social Organisation from the Epipalaeolithic to Early Neolithic“

Prof. Elisabeth Walde
Institut für Klassische und Provinzialrömische Archäologie
„Lavanter Kirchbichl“

Prof. Paul Videsott
Institut für Romanistik
„Norditalienische Skriptologie II“

Prof. Michael Traugott
Zentrum für Berglandwirtschaft
„Molecular prey identification“

Prof. Martin Burtscher
Institut für Sportwissenschaften
„Hypoxia and muscle activation“

Ass.-Prof. Josef Oesch
Institut für Bibelwissenschaften und Fundamentaltheologie
„BILDI“

Univ.-Ass. Dipl.-Ing. Juliane Mayer
Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege
„Drei Kirchen – drei Länder“

Prof. Walter Oberhuber
Institut für Botanik
„Tree Growth in 2003“

Prof. Dietmar Regensburger
Institut für Systematische Theologie
„Medien-Religion-Gewalt“

Prof. Peter Jaitner
Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie
„Radikalmarkierte Metallocene als Spintransmitter“

Prof. Ursula Moser
Zentrum für Kanadastudien
„Kanada-Tag 2004“ (bb)