Innsbrucker „Schadstoff-Nase“: Erfolgreiches Produkt eines Uni-Spin-off’s
Schadstoffbelastungen der Luft sind speziell im Winter ein Thema. Transit und Hausbrand gelten als Verursacher. Um die Belastungen genau messen zu können, wurde am Institut für Ionenphysik ein Analyseverfahren namens PTR-MS entwickelt. Vom 29. Jänner bis 3. Februar findet in Obergurgl ein Erfahrungsaustausch zwischen 80 AnwenderInnen statt.

Mittels der PTR-MS Analyse können organische Moleküle in wenigen Sekunden in der Atem-, Raum,- oder Außenluft quantitativ aufgespürt werden. Das Verfahren ermöglicht daher, anders als bei der Gas-Chromatographie, Untersuchungen in „Echtzeit“. Speziell bei Regulierungsmaßnahmen zur Schadstoffreduktion, wie z.B. Fahrverbote hat das Echt-Zeit-Verfahren den Vorteil, dass unmittelbar Maßnahmen zur Luftreinhaltung getroffen werden können. Das Verfahren lässt sich auch zur Qualitätskontrolle bei Lebensmitteln einsetzen. Charakteristische Aromamuster geben Auskunft über Qualität und sogar über die Herkunft der Lebensmittel.
PTR-MS könnte aber auch die Medizin revolutionieren. Gilt heute noch die Blutuntersuchung als wichtigste Diagnoseform, könnte sich das in Zukunft ändern. Die Patienten müssten lediglich in ein Röhrchen blasen. Anhand der Abweichungen von sonst üblichen Spurenkomponenten kann dann auf eine Krankheit rück geschlossen werden.
Ziel der 2. PTR-MS-Konferenz am Universitätszentrum Obergurgl ist der freie Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen WissenschafterInnen und IndustrieanwenderInnen. 80 TeilnehmerInnen aus 15 Nationen, zum größten Teil AnwenderInnen der PTR-MS Technik treffen sich im Rahmen der Konferenz. Hier findet ein Ideenaustausch zwischen Forschenden und Anwendenden über die verschiedenen Anwendungsbereiche und Disziplinen hinweg statt. (sfr)