Quantenelite trifft sich in Innsbruck
Dem neu gegründeten Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften wurde letzte Woche die Ehre zu Teil, die europäischen Spitzenforscher im Bereich der Quantenphysik zu beherbergen. Von Montag bis Mittwoch fand in Innsbruck ein Review-Meeting für den Bereich Quanteninformationsverarbeitung und Quantenkommunikation (QIPC) im EU-Forschungsschwerpunkt Information Society Technologies (IST) statt.

Fahrplan für die Zukunft
Im Auftrag der Europäischen Union hat Univ.-Prof. Peter Zoller, wissenschaftlicher Direktor am Akademie-Institut, in den letzten Wochen eine "Quantum Computing Roadmap" über den aktuellen Stand, die Perspektiven und mögliche Ziele der Forschung im Bereich Quantencomputer und Quantenkommunikation erstellt. Gemeinsam mit Experten aus ganz Europa geben Innsbrucks Physiker mit diesem offiziellen EU-Dokument die Grundlinien für die Förderung der Quanteninformationsverarbeitung im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm vor. "Solch eine Aufgabe ist für uns mit viel Arbeit verbunden", betont Prof. Zoller. "Dass wir damit beauftragt werden, zeigt aber den Stellenwert, den das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation in Europa genießt." Bereits hat die EU eine Nachfolgestudie in Innsbruck in Auftrag gegeben, in der eine detaillierte Bestandsaufnahme der Forschungsbemühungen in diesem Bereich gemacht werden soll.
Ein Tor in die Zukunft
Das Institut für Quantenoptik und Quanteninformation wurde im Herbst 2003 gegründet. Es soll die internationale Spitzenposition der österreichischen Forschungsgruppen in Innsbruck und Wien sichern und ausbauen helfen und Österreichs Rolle in diesem zukunftsweisenden Wissenschaftsbereich nachhaltig stärken. Das Akademie-Institut hat zwei Standorte, wobei vier Forschungsgruppen um die Professoren Rainer Blatt, Rudolf Grimm, Hans Briegel und Peter Zoller in Innsbruck und die Forschungsgruppe von Prof. Anton Zeilinger in Wien arbeiten. Das Institut ist räumlich im ICT-Technologiepark Universität Innsbruck in unmittelbarer Nachbarschaft zu den entsprechenden Universitätsinstituten angesiedelt.