Chemiker stellen Titan-Ursuppe vor
Am vergangenen Freitag wurden am Institut für Anorganische Chemie erste Ergebnisse des seit sechs Wochen laufenden Titan-Simulations-Experiments präsentiert. Bundesministerin Elisabeth Gehrer, Landesrat Dipl. VW. Mag. Sebastian Mitterer, Rektor Manfried Gantner und Vizerektor Tilmann Märk überzeugten sich vom Fortschritt des Experiments und durften an der entstandenen Titan-Ursuppe riechen.
In einem Spezialkühlschrank der Firma Liebherr herrschen seit sechs Wochen Bedingungen wie auf dem Saturnmond Titan: bei einem Druck von 1,44 Atmosphären und einer Temperatur von -180°C finden ständig Energieentladungen in Form eines Blitzes statt. Aus dem auch auf dem Titan vorhandenen Wassereis, dem Methan und dem Stickstoff entstehen chemische Verbindungen, die Grundbausteine des Lebens sind. Die Titan-Ursuppe ist im Labor entstanden.
Die entstehenden Verbindungen werden mittels eines speziellen Messgerätes, dem Proton-Transfer-Reaktions Massenspektrometer, das am Institut für Ionenphysik der Leopolds-Franzens-Universität von einem Team um Prof. Tilmann Märk entwickelt wurde, genau registriert.
„Wir wissen jetzt, dass Kohlenwasserstoffe entstehen, wenn ein Blitz einschlägt. Ähnlich wie bei der Evolution auf der Erde können so Aminosäuren, die Grundbausteine des Lebens, entstehen“, erklärt Prof. Bernd-Michael Rode, der Leiter des Experiments. „Die Chemie auf dem Titan ist sehr reich, bei Erwärmung wäre eine ähnliche Evolution wie auf der Erde möglich“, glaubt der Chemiker.
Auch die Wirkung der Blitze wurde eindrucksvoll demonstriert. Was im Kühlschrank im Kleinen passiert, demonstrierte der Elektrotechniker des Instituts, Benjamin Schranz, besser sichtbar auf dem Labortisch. Mittels einer elektrischen Schaltung ließ er Blitze mit einer Energie von 6.000 Watt auf eine auf Titan-Temperatur gekühlte Eisfläche prallen. Hierbei entstanden nicht nur neue Kohlenwasserstoff-Verbindungen, auch das Eis wird teilweise zerstört.
Bundesministerin Gehrer zeigte sich erfreut über den gelungenen Assistenzeinsatz des Bundesheeres. Schranz wurde für die Mitarbeit am Experiment extra vom Grundwehrdienst abkommandiert.
Zu Demonstrationszwecken mixten die Chemiker eine aus den gefundenen Elementen bestehende Titan-Ursuppe. „Auch wenn Leben entsteht, die riechen ganz anders als wir“, waren sich Bundesministerin Gehrer und Landesrat Mitterer einig, als sie an der Ursuppe schnupperten. Aufgrund des hohen Stickstoffgehaltes riecht diese nämlich etwas streng. (sfr)
Die entstehenden Verbindungen werden mittels eines speziellen Messgerätes, dem Proton-Transfer-Reaktions Massenspektrometer, das am Institut für Ionenphysik der Leopolds-Franzens-Universität von einem Team um Prof. Tilmann Märk entwickelt wurde, genau registriert.
„Wir wissen jetzt, dass Kohlenwasserstoffe entstehen, wenn ein Blitz einschlägt. Ähnlich wie bei der Evolution auf der Erde können so Aminosäuren, die Grundbausteine des Lebens, entstehen“, erklärt Prof. Bernd-Michael Rode, der Leiter des Experiments. „Die Chemie auf dem Titan ist sehr reich, bei Erwärmung wäre eine ähnliche Evolution wie auf der Erde möglich“, glaubt der Chemiker.
Auch die Wirkung der Blitze wurde eindrucksvoll demonstriert. Was im Kühlschrank im Kleinen passiert, demonstrierte der Elektrotechniker des Instituts, Benjamin Schranz, besser sichtbar auf dem Labortisch. Mittels einer elektrischen Schaltung ließ er Blitze mit einer Energie von 6.000 Watt auf eine auf Titan-Temperatur gekühlte Eisfläche prallen. Hierbei entstanden nicht nur neue Kohlenwasserstoff-Verbindungen, auch das Eis wird teilweise zerstört.
Bundesministerin Gehrer zeigte sich erfreut über den gelungenen Assistenzeinsatz des Bundesheeres. Schranz wurde für die Mitarbeit am Experiment extra vom Grundwehrdienst abkommandiert.
Zu Demonstrationszwecken mixten die Chemiker eine aus den gefundenen Elementen bestehende Titan-Ursuppe. „Auch wenn Leben entsteht, die riechen ganz anders als wir“, waren sich Bundesministerin Gehrer und Landesrat Mitterer einig, als sie an der Ursuppe schnupperten. Aufgrund des hohen Stickstoffgehaltes riecht diese nämlich etwas streng. (sfr)