Forschungsmillion für den wissenschaftlichen Nachwuchs
„Wir wollen optimale Rahmenbedingungen für junge Forscherinnen und Forscher schaffen und unserem Nachwuchs eine attraktive Karriere ermöglichen“, erklärt Rektor Manfried Gantner die neue Initiative zur Forschungsförderung an der LFU Innsbruck.
Die forschungsgeleitete Lehre wird damit weiter gestärkt und die Attraktivität der Doktorstudien erhöht: „Wir wollen die besten Köpfe an der Universität Innsbruck halten. Sie sind das Kapital einer Universität“, führt Gantner aus. Mit dieser neuen Form der Nachwuchsförderung übernimmt die LFU Innsbruck in Österreich eine Vorreiterrolle und wird zu einem Mekka für Doktoranden: „In Innsbruck entsteht eine neue Dissertationskultur. Ein Innsbrucker Doktorat ist ein Gütesiegel“, so Gantner.
Vergeben werden heuer erstmals 100 Doktoratsstipendien der „Nachwuchsförderung der Leopold-Franzens-Universität“. Zur Förderung der Frauen werden mindestens 50 Prozent der Forschungsmillion dem weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs gewidmet. Die Auszahlung erfolgt in Monatsraten in der Höhe von rund 600 Euro netto: „Das Versprechen des Rektorats zu seiner Wahl zur Intensivierung der Nachwuchs-, Frauen- und Forschungsförderung wird mit diesem Projekt eingelöst“, freut sich Gantner.
Nach Abschluss des Doktorats soll den Forschenden künftig eine durchgehende Universitätskarriere ermöglicht werden. Gefördert werden heuer erstmals Forschungsprojekte quer durch alle Fakultäten mit einem Betrag von 300.000 Euro. Es soll eine nachhaltige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Forschungsgegenstand im Rahmen von FWF- oder EU-Projekten gewährleistet sein.
Abgewickelt werden alle Forschungsförderungsinitiativen über das Vizerektorat für Forschung
(2,4 Millionen Euro insgesamt im Jahr 2004). „Die Zukunft gehört den Forschungsuniversitäten“, bestätigt Forschungsvizerektor Tilmann Märk: „Kriterien für die Vergabe sind die Studienleistungen der AntragstellerInnen und die Ziele der Disseration.“ Er strebt eine größtmögliche Transparenz bei der Vergabe der Mittel an: „Die Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein.“ Im Vorjahr wurden daher viele internationale Gutachten bei Vergabeentscheidungen eingeholt.
Während viele Doktoranden im Bereich der Naturwissenschaften und der Technik ihr Doktorat im Rahmen von Forschungsprojekten mitfinanzieren, soll diese Forschungsförderung gezielt zur Unterstützung von bestehenden Forschungsschwerpunkten sowie von Doktoranden anderer Disziplinen, die nicht über diese Möglichkeiten verfügen, eingesetzt werden: „Es wird eine Chancengleichheit für alle geben“, kündigt Märk an: „Von den derzeit zirka 1.500 Doktoranden können 20 Prozent von ihnen über Drittmittelprojekte und diese neue Förderinitiative in Innsbruck unterstützt werden.“ Im Jahr 2004 schlossen 599 Doktoranden ihr Doktorat ab.
Finanziert wird die Forschungsmillion durch Umschichtungen innerhalb der Universität: „Wir bemühen uns bereits um eine Refinanzierung beim Bund. Aber als Wirtschaftler sollte man nie eine Handlung setzen, um Subventionen zu erhalten oder Steuern zu sparen. Das Grundgeschäft muss stimmen. Wer sich ausschließlich an Vergünstigungen orientiert, produziert am Markt vorbei“, erklärt der Finanzwissenschaftler Gantner. Daher werde diese Initiative, selbst wenn eine Refinanzierung scheitern sollte, in den nächsten beiden Jahren durchgeführt werden.