Wem gehört der Mond?
Obwohl das Weltraumrecht den Regelungsrahmen für eine zunehmend im Wachstum befindliche Zukunftstechnologie enthält, hat bis vor einigen Jahren keine über eine punktuelle Betrachtung hinausgehende wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Rechtsgebiet stattgefunden. Forschungs- und Lehrtätigkeiten in diesem Sektor beschränkten sich zumeist auf naturwissenschaftliche Disziplinen. Rechtswissenschaftliche Fakultäten waren bislang mit Weltraumangelegenheiten nur selten befasst.
Der Weltraum aus juristischer Sicht
Dieses Defizit soll der Subpoint Space Law an der Universität Innsbruck beseitigen. „Um den Besonderheiten des Weltraumrechts, das einerseits Berührungspunkte mit dem Völker- und Europarecht aufweist und andererseits im Wechselspiel mit naturwissenschaftlichen Disziplinen steht, Rechnung zu tragen, fördert dieser von der ESA, der European Space Agency, mitgetragene Subpoint Innsbruck die rechtswissenschaftliche Durchdringung dieser Materie. Die Hauptaufgabe derartiger Sub Points, die es bereits an den Universitäten Linz, Salzburg und Krems gibt, besteht darin, Forschung und Lehre in Bezug auf die komplexe Materie des Weltraumrechts auszubauen. Es wird außerdem Studierenden der Universität Innsbruck die Erstellung von Diplomarbeiten und Dissertationen in diesem Rechtsgebiet ermöglicht“, so Prof. Werner Schroeder, Leiter des Instituts für Völkerrecht, Europarecht und Internationale Beziehungen an der LFU.
Ferner wird Studierenden sowie Nachwuchswissenschaftlern über den Subpoint Innsbruck sowie dem ebenfalls von der ESA getragenen National Point of Contact (NPOC) Austria die Teilnahme an internationalen weltraumrechtlichen und –politischen Veranstaltungen der European Space Association (ESA) sowie dem Weltraumausschuss der Vereinten Nationen (UNCOPUOS) ermöglicht.
„Best in class“
Der im März 2005 gegründete Subpoint Innsbruck kann bereits erste Erfolge verbuchen. So zählt Wolfgang Mildner, Student der Rechtswissenschaften und der IWW der Universität Innsbruck, zu den besten Absolventen des 14. Summer Course on Space Law and Policy des European Centre for Space Law (ECSL) in Perugia/Italien. Maitre en Droit Markus Kraus, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut: „Mildner wird eine weltraumrechtliche Diplomarbeit über den Mondvertrag am Institut für Völkerrecht, Europarecht und Internationale Beziehungen anfertigen. Die Forschungsarbeit wird die in enger Kooperation mit dem Mission Management and Strategy Office der ESA durchgeführt und von dieser unterstützt.“
Zu den weiteren geplanten Aktivitäten gehört auch eine Lehrveranstaltung „Weltraumrecht“, die von einem ausgewiesenen Praktiker durchgeführt werden soll. Prof. Schroeder sowie Herr Kraus sind zuversichtlich, dass die Aktivitäten des Subpoints Innsbruck nicht nur interessante Forschungsergebnisse hervorbringen, sondern auch auf das Interesse zahlreicher Studierender stoßen werden. Darüber hinaus kann einer breiteren Öffentlichkeit der Zugang zur Materie des Weltraumrechts eröffnet werden.