Neues Labor ist Weihnachtsgeschenk für Rektor
Die Methode der OSL Datierung von Sedimentproben ist eine Weiterentwicklung der Thermolumineszenzmethode und kommt bei der Altersbestimmung von Sedimenten zur Anwendung. Im Gegensatz zum Radiokarbon-Verfahren kann diese Methode auch das Alter von nicht-organischem und sehr altem Material bestimmen. Mit der Untersuchung von Sedimentproben wie Kies und Sand kann die Landschaftsgeschichte besser analysiert werden.
Lehre und Forschung im Rotlicht
Das Labor für OSL Datierung von Sedimentproben ist das erste seiner Art in Österreich und wurde mit Berufungsmitteln aufgebaut. Herzstück des rot belichteten Labors ist eine Maschine im Wert von 85.000 Euro, die zur Altersbestimmung eingesetzt wird. Unter dem Universitätsassistenten Dr. Joel Spencer, der gleichartige Labors in Großbritannien und den USA aufgebaut hat, findet im Wintersemester bereits eine eigene Lehrveranstaltung statt. „Durch die neuen Möglichkeiten des Labors werden in den nächsten Semestern sowohl Forschung als auch Lehre am Institut intensiviert werden“ freut sich Prof. Christoph Spötl, Fakultätsstudienleiter für Geo- und Atmosphärenwissenschaften.
Von der Grundlagen- zur Anwendungsforschung
Im Zuge des Baus der neuen Hochleistungs-Eisenbahnstrecke durch das Unterinntal wurden Probebohrungen durchgeführt. „Durch die Auswertungen dieses einzigartigen Bohrkernmaterials in unserem Labor kann die Landschaftsentwicklung des Unterinntals seit der Eiszeit festgestellt werden. Dadurch werden neue Einblicke in die Entstehung des Tiroler Mittelgebirges gegeben“, so Prof. Christoph Spötl. Nicht zuletzt sind die Untersuchungen auch für die Tiroler Industrie relevant. Das Labor liefert Eckdaten über das Vorkommen an Schotter und Sand, die für eine langfristige Planung dieser für die Bauindustrie bedeutenden Rohstoffe wichtig sind.
Rektor Manfried Gantner begrüßt die Neueröffnung dieses Forschungslabors an der LFU: “Es ist ein Weihnachtsgeschenk für einen Rektor, wenn er sieht, dass das bereitgestellte Geld so gut investiert wurde. Die Fakultät für Geologie und Paläontologie lebt und es macht Freude, an den Entwicklungen und Erfolgen teilzuhaben.“