Gemeinsamer Spezialforschungsbereich erstmals evaluiert
An dem gemeinsamen Forschungsnetzwerk beteiligt sind auch zwei Arbeitsgruppen der Leopold-Franzens-Universität: jene von Prof. Günther Bonn und von Prof. Rainer Schneider.
Im Beisein zahlreicher wissenschaftlicher Mitarbeiter und Studierender präsentierten die Leiter der Arbeitsgruppen, darunter Prof. Günther Bonn und Prof. Rainer Schneider vom Center for Molecular Biosciences (CMBI), den aktuellen Stand ihrer Forschung einer internationalen Expertenjury und dem FWF. Bei der Genehmigung des Spezialforschungsbereichs vor zwei Jahren war ein Teilprojekt (Prof. Richard Greil) vorerst nur für zwei Jahre finanziert worden. Ein weiteres Projekt (Prof. Florian Überall) wurde seither inhaltlich neu ausgerichtet. Die notwendige Evaluation dieser beiden Projekte nahmen die Leiter des Spezialforschungsbereichs, Prof. Lukas Huber, Prof. Pidder Jansen-Dürr und Prof. Gottfried Baier zum Anlass, das ganze Team freiwillig evaluieren zu lassen. „Wir sind überzeugt davon, dass das Urteil der Gutachter uns helfen wird, unsere Forschungsarbeit noch weiter zu verbessern“, betonte SFB-Sprecher Lukas Huber vom Biozentrum Innsbruck. „Es soll aber auch den Wettbewerb zwischen den Gruppen um die vorhandenen Mittel stärken, denn erfolgreiche Forschung setzt ein dynamisches Förderumfeld voraus.“ Für das Land Tirol bekräftige Dr. Harald Gohm von der Tiroler Zukunftsstiftung die Unterstützung für den Spezialforschungsbereich: „Wir wollen Tirol als Region für Wirtschaft und Forschung positionieren, deshalb unterstützen wir dieses Projekt durch die Förderung von engagierten Jungwissenschaftlern“, so Gohm.
Erforschung zellulärer Vorgänge
Die wissenschaftlichen Projekte im Spezialforschungsbereich beschäftigen sich mit der Signalverarbeitung in den Zellen. Die Innsbrucker ForscherInnen untersuchen, wie Zellen Signale empfangen, verarbeiten und damit bestimmte Zellfunktionen regulieren. Zentral sind dabei jene Signalwege, die regulieren, ob sich Zellen teilen, zu differenzieren beginnen oder in den kontrollierten Zelltod gehen. Jede Veränderung der Bilanz dieser Vorgänge führt unweigerlich zu Krebserkrankungen. In der ersten Förderperiode werden daher genetische und molekulare Faktoren analysiert, die für die zelluläre Signalerkennung und -umsetzung von gesunden Zellen einerseits, und für krankmachende Mechanismen in Tumoren andererseits, von Bedeutung sind. Diese Schlüsselmoleküle sind in erster Linie Hormone, IGF-Bindungsproteine, der Bcl-2 Rheostat, die MAPK-Kaskade, Akt/PKB aber auch in der klinischen Tumortherapie eingesetzte Cytostatika. Dafür werden modernste biochemische, molekularbiologische und gentechnische Zugänge gewählt. Nur eine Entschlüsselung dieser signalübertragenden Molekülnetzwerke liefert den Schlüssel dafür, um Störungen, die zu Tumorerkrankungen führen, zu verstehen und diese in der Zukunft besser therapieren zu können. Die zwölf Projektteams setzen sich aus Wissenschaftlern der Medizinischen Universität, der Leopold-Franzens-Universität, dem Tiroler Krebsforschungsinstitut und dem Akademie-Institut für Biomedizinische Alternsforschung zusammen. Neben dem Spezialforschungsbereich verfügt der Standort Innsbruck mit mehreren GEN-AU-Projekten, der Österreichischen Proteomik-Plattform und dem Doktoratskolleg „Molekulare Zellbiologie und Onkologie“ über weitere hochkarätige Standbeine, die ein ideales Forschungsumfeld für die Biowissenschaftler schaffen.