Europa Forum Claudiana: Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Initiiert wurde diese Veranstaltungsreihe von der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik der LFU Innsbruck unter der Leitung von Prof. Alexander Siedschlag. Im Europa-Forum Claudiana erläutern ExpertInnen in verständlicher Weise aktuelle Fragen der politischen Integration Europas. Veranstaltungsort ist das Palais Claudiana, ein historischer Bau in der Innsbrucker Altstadt, der von mehreren Länder- und Regionenschwerpunkten als interdisziplinäres Zentrum der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck belebt wird. Die Veranstaltungsreihe möchte von dem geschichtsträchtigen Boden und dem fachübergreifenden Geist der Claudiana profitieren, um für die weitere politische Entwicklung Europas wichtige aktuelle Themen zu behandeln, die von öffentlichem Interesse sind.
Die Eröffnung der Veranstaltung im überfüllten Claudia-Saal wurde von Vizerektor Dr. Martin Wieser vorgenommen. Er bezeichnete die Claudiana als „das Aushängeschild der LFU Innsbruck“ und betonte in diesem Zusammenhang den einmaligen Charakter der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik – vor allem, weil aktuelle politische Ereignisse in die Forschungen und Analysen mit einbezogen und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden.
Instrumente, Operationen und Fähigkeiten der EU
Brigadier Wosolsobe verwies zu Beginn seines Vortrages auf das zu Ende gegangene Treffen der EU-Verteidigungsminister in Innsbruck und schlug dann den Bogen zur ESVP. Kernpunkte der ESVP sind die Instrumente, Operationen und Fähigkeiten der EU. All das müsse von den Mitgliedstaaten unterstützt werden, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, da die ESVP von der Bereitschaft der Mitgliedstaaten abhängt, Aktionen der EU politisch mit zu tragen.
Die Europäische Sicherheitsstrategie (ESS) des Jahres 2003 sollte auch dazu dienen, die „Spaltung“ der EU (als Folge des auflodernden Irak-Krieges) wieder zu kitten und die Eigenständigkeit der EU gegenüber den USA zu verdeutlichen.
Brigadier Wosolsobe beschrieb die EU in seinen Ausführungen als globalen Akteur, dem ein breites Feld an Instrumenten zur Verfügung steht, die wirkungsvoller und effizienter genutzt werden sollten. Der springende Punkt sei hier die Optimierung der Wirkung von europäischen Aktionen und die zivil-militärische Koordination. Damit ist gemeint, dass zivile Institutionen bei Bedarf auf militärische Strukturen zurückgreifen können.
Nach seinem Vortrag stellte Bridadier Wosolsobe sich der Diskussion mit dem Publikum und beantwortete detailliert alle auftauchenden Sachfragen. Bei einem Empfang in der Galerie Claudiana klang die gelungene Semesterauftaktveranstaltung der Stiftungsprofessur für Europäische Sicherheitspolitik gemütlich aus.