Ein Projekt schafft Identität für eine ganze Region
Der SFB ist aufgrund seiner wissenschaftlichen Breite in Österreich einmalig. Der SFB HiMAT wurde am 23. November vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) genehmigt. WissenschafterInnen aus den Geistes- und Naturwissenschaften sowie Technik erforschen künftig den Einfluss prähistorischen und historischen Bergbau auf Umwelt und Kulturen, um zum Verständnis heutiger Ökosysteme und gesellschaftlicher Strukturen im mittleren Alpenraum beizutragen. Das Projekt ist für zehn Jahre mit Gesamtkosten von jährlich rund zwei Million Euro geplant. Es werden 40 Stellen für junge WissenschafterInnen und technische AssistentInnen geschaffen. Das Forschungsvorhaben garantiert jungen Forschern eine moderne, hoch qualifizierte Ausbildung im Rahmen eines multidisziplinären kulturwissenschaftlichen Forschungsansatzes. Der SFB ergänzt die interfakultäre Forschungsplattform „Alpiner Raum, Mensch und Umwelt“.
Rektor Manfried Gantner
Dieser Spezialforschungsbereich HiMAT schafft Geschichtlichkeit und Identität für die gesamte Region. Die gewonnen Erkenntnisse sind sowohl im Bereich der Bildung für das Schulwesen, Landesmuseen und der Forstwirtschaft, als auch für den Fremdenverkehr verwertbar. Der Tourismus in Tirol wird über Themen- und Lehrpfade, Ausstellungen und archäologische Events belebt und gestärkt. Zudem werden in Innsbruck 40 hochwertige Arbeitsplätze an der LFU Innsbruck geschaffen.
Forschungs-Vizerektor Tilmann Märk
Die Bewilligung dieses SFBs durch den FWF ist eine außerordentliche Erfolgsmeldung für die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Denn durch diesen SFB wird eine kontinuierliche, hochqualitative Forschung in einem multidisziplinären Bereich möglich, der maßgeblich zu einer Profilierung in den beteiligten geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern beitragen kann. Die Bündelung dieser personellen und materiellen Ressourcen der LFU Innsbruck in einem interdisziplinären Netzwerk entspricht einem zukunftsweisenden, modernen Forschungsansatz und gewährleistet die Erforschung dieser bedeutenden, europäischen Kultur- und Wirtschaftslandschaft.
Univ.-Prof. Dr. Klaus Oeggl, SFB-Sprecher
Die sozio-ökonomischen und ökologischen Ursachen für den Aufstieg und Niedergang von Montanrevieren sind vielfältig, jedoch ist von vielen möglichen Szenarien bis heute keines durch archäologische und historische Daten gesichert. Hier setzt der SFB HiMAT an und hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten zehn Jahren den weit reichenden Einfluss des prähistorischen und historischen Bergbaus auf Umwelt, Kultur und Gesellschaft im Ostalpenraum auf höchstem Niveau zu erforschen, um zur Historisierung dieser für ganz Europa wesentlichen Epoche beizutragen.
Partner & Sponsoren
Die beteiligten Innsbrucker Forschungseinrichtungen:
Fakultät für Biologie
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
Fakultät für Bauingenieurwissenschaft
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Philosophisch-Historische Fakultäten
Institut für Geschichte und Ethnologie
Institut für Ur- und Frühgeschichte
Institut für Archäologien
Institut für Germanistik
Institut für Sprachen und Literaturen
Institut für Botanik
Institut für Geographie
Institut für Mineralogie und Petrographie
Institut für Grundlagen der Bauingenieurwissenschaften
Internationale universitäre Partner:
Universität Frankfurt
Universität Tübingen
Deutsches Bergbau-Museum
Universität Bochum
Universität Basel
Die Sponsoren:
Der Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung (FWF)
Die Länder Tirol, Salzburg und Vorarlberg
Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol
Die Städte Schwaz und Kitzbühel
Die Industriellenvereinigung Tirol
Das trans IT, entwicklungs- und transfercenter universität innsbruck
Die Mommerts-Stiftung in Bochum