Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt feiert einjähriges Bestehen

Die Forschungsstelle der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die von Prof. Axel Borsdorf geleitet wird, stellt eine wichtige Ergänzung der interdisziplinären Gebirgsforschung im Verbund zwischen Universität und außeruniversitären Forschungseinrichtungen dar.
Dekan Coy, VR Friedrich, Prof. Borsdorf und Dr. Eric Veulliet (alpS)
Dekan Coy, VR Friedrich, Prof. Borsdorf und Dr. Eric Veulliet (alpS).
Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt stärkt den Standort Innsbruck

„Insbesondere die Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften der Universität Innsbruck sieht zahlreiche Synergien und Kooperationspotenziale mit der neuen Forschungsstelle der ÖAW“, so Prof. Martin Coy, Dekan der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften.   Das Feld der Gebirgsforschung ist im Institut für Geographie, im Institut für Geologie und Paläontologie sowie im Institut für Meteorologie und Geophysik ein Kernbereich in Forschung und Lehre.

„Die Forschungsstelle steht inneruniversitär nicht isoliert da, sondern hat Verbindungen zu anderen von den insgesamt 36 etablierten Forschungsschwerpunkten der Uni Innsbruck“, so Vizerektorin Margret Friedrich. Denn mit den drei fakultären Forschungsschwerpunkten „Klima und Kryosphäre“, „Geogene Stoffe – geogene Dynamik“ sowie „Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit“ werden wissenschaftliche Themen behandelt, die zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Forschungsstelle des ÖAW bieten. „Global Change- und Klimafolgenforschung, Naturgefahren- und Risikoforschung und Forschungen zur nachhaltigen Entwicklung in städtischen und ländlichen Räumen sind aktuelle Fragenstellungen, die interdisziplinär erforscht werden müssen“, so Coy. Ebenso sind im Bereich der Lehre Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle der ÖAW gegeben – vor allem mit dem Ziel einer stärkeren Praxisorientierung.   Das zeigte sich in der gemeinsamen Durchführung von Projektmodulen im Diplomstudiengang Geographie zum Interreg-Projekt „Via Alpina“. Auch die neuen Bachelor- und Masterstudien an der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften, die ab Oktober 2007 starten, werden viele Perspektiven und Kooperationsmöglichkeiten bieten. 

 

Kompetenzdreieck: ÖAW – alpS – Universität Innsbruck

„Die Gebirgsforschung ist aktuell und wir können uns einer Änderung des bisher praktizierten Verhältnisses Mensch – Umwelt nicht mehr entziehen. Gerade Gebirgsregionen mit ihrem sensiblen Gleichgewicht reagieren sehr früh und deutlich sicht- und spürbar auf dessen Störungen durch menschliche Aktivitäten. Gletscherschwund, Murenabgänge, vermehrter Steinschlag Überschwemmungen sind Warnsignale, die nicht mehr ignoriert werden können“, sagt Friedrich. Forschungsarbeiten der unterschiedlichen Disziplinen und die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Einrichtungen sind daher erforderlich. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen der ÖAW, dem Zentrum für alpines Naturgefahrenmanagement (alpS) und der Universität verspricht als Kompetenzdreieck größtmögliche Synergieeffekte.