Dr. Thomas Gstraunthaler erhält Fellowship des Mises-Instituts

Dr. Thomas Gstraunthaler vom Institut für Rechnungswesen, Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung wurde für seine bisherige liberale Argumentation und seine geplanten Forschungsvorhaben vom renommierten Mises-Institut in Auburn, AL, USA mit einem Fellowship ausgezeichnet.
Dr. Thomas Gstraunthaler
Dr. Thomas Gstraunthaler
„the Road to omnipotent Management…“

Für die Vertreter der österreichischen Schule der Nationalökonomie entsteht wirtschaftliches Wachstum hauptsächlich durch unternehmerische Aktivität. Dabei bauen Unternehmer auf Erkenntnissen früherer Unternehmer auf und nutzen bisher unbekannte Produktionsmöglichkeiten. Schumpeter und andere grenzten diese Tätigkeit klar vom Wirkungsfeld von angestellten Managern ab, welche vorgegebene Inputs pareto-effizient in vorgegebene Outputs verwandeln. Aufgrund vieler sozioökonomischer Umstände hat sich das Management als Agent für den Kapitaleigner durchgesetzt.

 

Für Thomas Gstraunthaler ist vor allem das Spannungsfeld zwischen Managern als Kapitalverwender und zB den Kapitaleignern von Interesse. Um den Informationsnachteil der Kapitaleigner gegenüber dem Management auszugleichen, wurde die Instanz der Wirtschaftsprüfung installiert, welche den Jahresabschluss als Rechenschaftsbericht (erstellt vom Management) prüft und ein Urteil darüber abgibt. Die letzten großen Bilanzskandale wie Enron und Worldcom oder auch der Fall Siemens zeigten jedoch, dass diese Kontrollinstanz immer wieder versagt und zu einem aktiven Agenten des Managements werden kann. Die USA erließ nach den angesprochenen Bilanzskandalen sehr umfangreiche Regelungen wie den Sarbannes-Oxley Act, der dem Management zusätzlichen Reporting- und Offenlegungsverpflichtungen auferlegt. Diese zusätzlichen Kosten müssen, wie auch die Kosten für die Wirtschaftsprüfung, von den Kapitaleignern bezahlt werden. Thomas Gstraunthaler will während seines Aufenthalts am Mises-Institut untersuchen, wann der Wirtschaftsprüfer zu einem Agenten des Managements wird und welche Lösungen sich aus dem Gedankengut der österreichischen Schule der Nationalökonomie ableiten lassen. Hauptsächlich soll dabei analysiert werden, in wieweit der Sarbannes-Oxley Act wirklich die Interessen der Kapitalgeber schützt oder ob die zusätzlichen Kosten den vermeidlichen Nutzen überwiegen und die Macht des Managements festigen.

 

Zu Ludwig von Mises:

Ludwig von Mises, geboren am 29. September 1881 in Lemberg, Galizien, gehörte zu den prominentesten Vertretern der Österreichischen Schule der Nationalökonomie. Mises wurde früh von Carl Mengers „Grundlagen der Ökonomie“ geprägt und suchte die Erklärung für ökonomische Sachverhalte in den Handlungen der einzelnen Individuen. Mises studierte bei Eugen von Böhm-Bawerk an der Universität Wien. Die Bedrohung durch die Nationalsozialisten führte dazu, dass Ludwig von Mises Österreich verlassen musste und in den USA eine neue Heimat fand. Mises vertrat die Ansicht, dass die Expansion von freien Märkten, Arbeitsteilung und Investition von Unternehmer der einzige beschreibbare Weg zur Wohlfahrtsmehrung sei und bezog damit eine scharfe Gegenposition zum staatlichen Interventionismus.