In die Wüste geschickt
In dem Artikel berichten die Autoren über das überraschende Ergebnis ihrer zweijährigen Untersuchungen in der Mojave Wüste Nevada’s die zeigten, dass dieses Ökosystem pro Quadratmeter und Jahr mehr als 100 g Kohlenstoff speichert – ein Wert wie er typischerweise von Ökosystemen in gemäßigten Breiten erreicht wird.
Die Autoren führen dies auf die durch zyklische Klimaveränderungen begründeten erhöhten Niederschläge in den letzten Jahrzehnten zurück, die zu einer sichtbaren Wachstumszunahme von Büschen und der Krustenvegetation – ein aus Algen, Flechten und Moosen bestehender Film der große Teile des Wüstenbodens bedeckt – führten.
„Unsere Untersuchungen, zeigen dass die Rolle von Wüstenökosystemen im Globalen Kohlenstoffkreislauf bisher, wohl aufgrund der geringen Vegetationsbedeckung, völlig falsch eingeschätzt wurde“, erklärt Georg Wohlfahrt. „Spannung für die Zukunft – die Messungen sollen noch einige Jahre weiterlaufen - ist auf jeden Fall garantiert, wenn die Region wie vorhergesagt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wieder in eine Phase mit geringeren Niederschlägen eintritt. Dann wäre es nämlich sehr wohl möglich, dass der während feuchteren Jahre gespeicherte Kohlenstoff wieder an die Atmosphäre abgegeben wird und diese Ökosysteme zu Quellen für Kohlendioxid werden“, so der Ökologe.
Zur Person:
Univ.-Doz. Dr. Georg Wohlfahrt lehrt und forscht am Institut für Ökologie, wo er die Arbeitsgruppe Biometeorologie leitet. Sein hauptsächliches wissenschaftliches Interesse gilt den Austauschprozessen von biogenen Spurengasen zwischen Ökosystemen und der Atmosphäre und wie diese (direkt und indirekt) durch menschlichen Einfluss, beispielsweise Klimawandel oder Landnutzungsänderungen, beeinflusst werden.
„Auslöser“ für die Forschungsarbeiten in der Mojave Wüste war ein vom Büro für Internationale Beziehungen finanziell unterstützter Forschungsaufenthalt von Dr. Wohlfahrt am DRI in Reno (Nevada, USA).
Vergleich der Vegetation bei der Messstation.